Jährlich 1,5 Millionen Euro für den Museumsverein
Stader Museen: Weg mit den hohen Schulden

Der Schwedenspeicher ist eine der drei Stader Museums- und Kultureinrichtungen, die sich in der Trägerschaft des Museumsvereins befinden | Foto: tp
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Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen soll die Kultur nicht dem Rotstift zum Opfer fallen: Der Landkreis und die Stadt Stade wollen die Stader Museen wieder auf eine solide finanzielle Basis stellen. Ein über die Jahre angehäuftes Defizit soll ausgeglichen werden und künftig sollen höhere Zuschüsse fließen. Die Gelder müssen aber noch von der Politik bewilligt werden.

Die Summen, um die es geht, sind nicht gerade gering: Bisher erhält der Museumsverein, er ist Träger von Schwedenspeicher-Museum, Kunsthaus sowie Freilichtmuseum auf der Stader Insel, jährlich bis zu eine  Million Euro - je zur Hälfte von Landkreis und Stadt -, um die finanziellen Löcher zu stopfen. Denn die Einnahmen aus Eintrittsgeldern reichen hinten und vorne nicht. Vor ein paar Monaten wurde dann die Politik von der Mitteilung überrascht, dass sich trotz der Zuschüsse ein Minus von einer halben Million Euro angesammelt hat. Das rief Landrat Kai Seefried (CDU) auf den Plan. Sein erklärtes Ziel: Die Schulden in Form eines Kassenkredits mit entsprechend hohen Zinsen müssen weg und die Museen sollen in Zukunft finanziell besser ausgestattet werden.

Mit der Hightech-Brille zurück in die Vergangenheit

Das Geld muss von Landkreis und Stadt kommen, denn der Dritte im Bunde beim Museumsverein, der Stader Geschichts- und Heimatverein, kann nichts beisteuern. Einsparungen beim größten Kostenfaktor, dem Personal, sind nicht möglich. Schon jetzt ist die personelle Decke so dünn, dass Mitarbeiter Unmengen von Überstunden vor sich herschieben. Darauf haben der Stader Museumschef Dr. Sebastian Möllers und der Museumsvereins-Geschäftsführer, der Stader Stadtkämmerer Jörn Holst, kürzlich auf der Sitzung des Kreis-Kulturausschusses hingewiesen und erklärt, die Stader Museen seien "unterfinanziert".

Auch andere Einsparoptionen gibt es laut Möllers nicht. Auf Sonderausstellungen im Schwedenspeicher zu verzichten oder das Programm im Kunsthaus "einzudampfen", würde dem über Jahre aufgebauten Renommee der Stader Häuser erheblich schaden. So bleibt als einzige Möglichkeit, den jährlichen Zuschuss noch einmal deutlich anzuheben. Dieser hatte sich bereits von 570.000 Euro im Jahr 2010 auf 940.000 Euro
im vergangenen Jahr erhöht. Nun muss neben der Tilgung der Schulden nochmals eine halbe Million Euro draufgelegt werden. Davon fließen 300.000 Euro in den Museumsbetrieb, während allein 200.000 Euro für die höheren Energiekosten aufzubringen sind.

Der jährliche Zuschuss von Stadt und Landkreis wächst somit auf insgesamt 1,5 Millionen Euro an. Die Museen wollen ihr Scherflein zur Minderung des Defizits beitragen, indem der Eintritt auf 9 Euro erhöht wird. Das soll Mehreinnahmen von 12.000 Euro bringen.

Stader Schwedenspeicher-Museum mit Gütesiegel ausgezeichnet
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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