Justizministerin besuchte Hansestadt
Stader Sozialgericht ist "Pionier" in Sachen digitaler Justiz
Wer im Fachgerichtszentrum Stade noch dicke Aktenberge erwartet, der wird eines Besseren belehrt: Das Sozialgericht Stade und das Verwaltungsgericht Stade präsentieren sich bei dem Antrittsbesuch der niedersächsischen Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann (SPD) als Vorreiter einer modernen Justiz. Davon konnte sich die Ministerin bei ihrer Reise in die Hansestadt persönlich überzeugen.
Akten werden seit fünf Jahren gescannt
In Empfang genommen wurde die Ministerin von dem Direktor des Sozialgerichts Guido Clostermann und seinem Stellvertreter Philip String sowie der Präsidentin des Verwaltungsgerichts Susanne Lang und dem Gerichts-Vizepräsidenten Richard Wermes. Beim anschließenden Rundgang durch das Gerichtsgebäude, in dem sowohl das Sozialgericht als auch das Verwaltungsgericht untergebracht sind, wurde deutlich, wie weit bereits die digitale Ausrichtung der beiden Gerichte fortgeschritten ist. So wurde bereits 2018 eine Scanstelle eingerichtet, in der sämtliche Akten und Vorgänge eingescannt werden, um die elektronische Aktenführung voranzutreiben.
Als Kontrast zu den digital geführten Akten erhielt die Ministerin einen Einblick in das im Keller eingelagerte Archiv, in dem Gesetzesblätter und Kommentare der letzten Jahrzehnte aufbewahrt werden. Insbesondere der digitale Fortschritt des Sozialgerichts und das Engagement der Beschäftigten im Zuge des Transformationsprozesses von der Papierakte zur elektronischen Akte sei beeindruckend, so die Justizministerin.
Elektronische Akte wurde 2022 eingeführt
"Das Sozialgericht Stade hat sich als eines der ersten Gerichte in Niedersachsen auf den digitalen Weg gemacht", betonte Wahlmann bei ihrem Besuch. Gerade während der Pandemie habe sich diese digitale Weitsicht ausgezahlt, denn die Kolleginnen und Kollegen konnten trotz Kontaktbeschränkungen problemlos von zu Hause weiterarbeiten. Als sogenanntes "Pilotgericht" arbeitet das Sozialgericht Stade seit Mai 2022 mit der elektronischen Akte. "Ich bin sicher, dass die Arbeit mit der 'e-Akte' eine echte Erleichterung darstellen wird", meint die Ministerin. Jede Veränderung bringe zwar immer Unsicherheiten mit sich. Auf lange Sicht würden aber die Vorteile klar überwiegen. Beim Stader Verwaltungsgericht steht die Einführung der "e-Akte" noch bevor. Auch dort blickt man positiv in die digitale Zukunft der Gerichtsbarkeit.
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