Vorstoß der Genossen: Corona-Tests auch für Kita-Kinder
Stader SPD fordert regelmäßige Schnelltests in den Kindergärten
jd. Stade. Bisher werden in den Kindergärten nur die Beschäftigten einem Corona-Schnelltest unterzogen. Die Stader SPD möchte nun erreichen, dass die Hansestadt zusätzlich eine Testkampagne für die Kita-Kinder startet. Einen entsprechenden Eilantrag hat der SPD-Fraktionschef Kai Holm jetzt gestellt.
"Dass die Kita-Kinder bisher nicht getestet wurden, stellt nach Meinung der SPD-Fraktion momentan eine Riesenlücke bei der Pandemie-Eindämmung dar", so Holm. Diese Lücke müsse dringend geschlossen werden. Daher beantrage die SPD, dass die Stadt sämtliche Kita-Kinder zweimal wöchentlich testet und dafür die Kosten übernimmt. Laut Holm kommen als geeignete Testverfahren für Kinder wahrscheinlich sogenannte Spucktests in Frage. Diese Antigen-Tests sollten einfach zu handhaben sein.
Außerdem soll die Verwaltung der Politik das Konzept der "Kita Testung Köln" vorstellen. Diese Tests basieren auf der "Lolli-Methode". Demnach sollen die Kinder 30 Sekunden auf einem Tupfer wie auf einem Lolli lutschen. Diese Tupfer werden dann im Pool-Verfahren getestet. Pro Kita-Gruppe erfolgt ein PCR-Test mit allen Tupfern. Sollte das Ergebnis positiv ausfallen, werden alle Kinder erneut getestet. Die Tests werden dann einzeln ausgewertet, um das infizierte Kind zu identifizieren.
Holm weist darauf hin, dass es in den vergangenen Wochen zahlreiche Infektionen in den Kindertagesstätten gegeben habe. Kitas seien neben Schulen bedeutende Treiber bei der aktuellen Pandemie-Welle. Wenn erst bei einer COVID-19-Erkrankung getestet werde, könne sich das Virus längst in den Familien verbreitet haben. Deswegen sollten regelmäßige und großflächige Testungen auch im Kita-Bereich erfolgen - und nicht nur bei den Beschäftigten.
"Durch die regelmäßigen Testungen können wir zunächst keine Infektionen in den Kitas verhindern", meint Holm. "Damit lassen sich aber Infektionsketten frühzeitig durchbrechen." Mit Schnelltests bei den Kindern könne die Stadt einen Beitrag dazu leisten, die Kitas offen zu halten.
Die Kosten für die Tests sollte nach Ansicht der SPD zunächst die Stadt übernehmen. Zwar sei im Prinzip das Land für die Finanzierung zuständig, doch auf dessen Zusage dürfe man nicht warten, so Holm. Notfalls sollte das Geld später eingeklagt werden.
"Ich bin gespannt, ob die Stadtverwaltung sowie die Politik im Rat dieses Mal gleich dem SPD-Vorstoß folgen wird", sagt Holm. Er erinnert an den Antrag seiner Fraktion aus dem vergangenen Jahr, anlasslose Corona-Tests für das Kita-Personal einzuführen. Zunächst scheiterte die SPD mit diesem Antrag. "Erst im Februar dieses Jahres kam dann die Einsicht bei der Verwaltung, dass solche Tests sinnvoll sind - leider mit einem halben Jahr sinnloser Verzögerung", so der SPD-Fraktionschef. "Mal schauen, ob es diesmal - mit mehr Weitsicht - klappt."
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