Zuschüsse für soziale Einrichtungen
Stader Tafel soll von der Stadt weniger erhalten als beantragt
Die Stadt Stade fördert bestimmte öffentliche Einrichtungen mit einem jährlichen Zuschuss - allerdings nur auf Antrag. Die meisten Anträge für das Jahr 2023 sind bereits eingegangen. Eine im Vergleich zu den Vorjahren höhere Zuwendung erbittet die Stader Tafel. Insgesamt 25.000 Euro sind erwünscht. Erst kürzlich hatte der Tafel-Leiter Timm von Borstel in der WOCHENBLATT-Fragenstaffel gefordert, dass sich die Kommunen stärker an der Finanzierung der Tafeln beteiligen müssen. Bedingt durch die Auswirkungen von Ukraine-Krieg und Inflation stünde die kirchliche Sozial-Einrichtung vor Herausforderungen, die sie mit eigenen Mitteln nicht bewältigen könne, so von Borstel.
Nach der Zuschussrichtlinie der Stadt muss die Tätigkeit eines Vereins oder einer Einrichtung im öffentlichen Interesse liegen, wenn ein Zuschuss gewährt werden soll. Dies liegt nach Prüfung durch die Verwaltung bei folgenden Antragstellern vor: Stader Tafel, Gehörlosenstelle der Börne, Seemannsmission im Bützflether Hafen, Krebsberatung Stade, Pro Familia, evangelische Familienbildungsstätte (Fabi) sowie beim Kinderschutzbund. Außerdem rechnet die Stadt damit, dass das Frauen- und Mütterzentrum noch einen Antrag stellen wird.
Unklar ist, ob die katholische Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle donum vitae noch einen Antrag für 2023 stellt. Für die beiden Vorjahre wurden jeweils Zuschüsse in Höhe von 1.900 Euro beantragt. Die Anträge wurden allerdings abgelehnt. Das öffentliche Interesse sei hier nicht nachgewiesen, heißt es seitens der Stadt.
Enttäuscht dürfte man bei der Stader Tafel sein. Die Einrichtung des Diakonieverbandes hat bisher 6.000 Euro pro Jahr von der Stadt erhalten. Bereits in den Vorjahren war eine höhere Bezuschussung abgelehnt worden, weil - so die Begründung der Stadt - "das Konzept nicht überzeugt hat". Für 2023 möchte die Stader Tafel einen allgemeinen Zuschuss über 20.000 Euro und einen speziellen Zuschuss von 5.000 Euro für die Sanierung des Sanitärbereiches haben. Diesen Sanierungszuschuss lehnt die Verwaltung ab. Das Argument der Stadt: Die Toiletten gehörten der Kirche, sodass diese die Investition tätigen müsse.
Den allgemeinen Zuschussantrag über 20.000 Euro wiederum begründet die Stader Tafel mit höheren Betriebskosten, steigenden Kundenzahlen und sinkenden Zuschüssen aus der Kirchensteuer. Doch die Stadt winkt ab: Auch wenn Kirchensteuereinnahmen wegbrächen, könne die Finanzierung nicht über das allgemeine Steueraufkommen erfolgen. Es soll lediglich eine Aufstockung um 1.000 Euro erfolgen. Demnach sind für die Stader Tafel im kommenden Jahr 7.000 Euro vorgesehen.
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