Möglichst viele sollen sich beteiligen
Stader Verwaltung bindet Bürger in Planung zur Verkehrsentwicklung ein

Wie könnten Staus der Vergangenheit angehören? Der Verkehr soll sich dank neuer Planung zum Positiven entwickeln | Foto: tp
  • Wie könnten Staus der Vergangenheit angehören? Der Verkehr soll sich dank neuer Planung zum Positiven entwickeln
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jab. Stade. Je mehr sich beteiligen, umso aussagefähiger wird am Ende das Ergebnis sein. Die Stader Bürger, aber auch Pendler, die in Stade arbeiten, können sich derzeit an einer Öffentlichkeitsbefragung zur Verkehrsentwicklung beteiligen. Schon ca. 810 Menschen haben ihren Fragebogen bei der Verwaltung abgegeben. "Wir wollen wissen, wo der Schuh drückt", sagt Nils Jacobs, Leiter des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung.

Der Fragebogen sei bewusst recht lang ausgefallen. Rund 20 Minuten müssten eingeplant werden, erklärt Stadtbaurat Lars Kolk. Da wegen der Corona-Pandemie der ursprünglich geplante Workshop mit Bürgerbeteiligung nicht stattfinden könne, mussten alle Aspekte in die Befragung eingebracht werden. Außerdem sollen sich die Menschen wirklich mit der Situation in Stade auseinandersetzen.

"Eigenes Verhalten überdenken"

Wünsche und Verbesserungsvorschläge abfragen

Von Angaben zu Wohnort und Wohnart bis zur Wahl der Verkehrsmittel wird der Ist-Zustand der Bürger abgeklopft. Auch was sich die Menschen an ihrem Wohnort wünschen und welche Verbesserungen der Verkehrssituation notwendig sind, wird abgefragt. Auch Felder für eigene Ideen können eingebracht werden.
"Es ist wichtig, dass wir einen möglichst umfangreichen Rücklauf aus allen Altersgruppen bekommen", sagt Kolk. Denn die Verkehrsentwicklungsplanung sei ein wichtiger Bestandteil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) Stade 2040, mit dem u.a. die Verkehrswende gestaltet werden solle.

Auch die Bereiche Wohnen und Arbeiten werden über das ISEK geplant. Jacobs erklärt, dass Stades Bevölkerung in den kommenden 20 Jahren um rund fünf Prozent wachsen werde. Nicht nur der Zuzug durch junge Familien und die Bedarfe an Kita- und Schulplätzen, sondern auch die Bedürfnisse der immer älter werdenden Gesellschaft wie Barrierefreiheit müssen berücksichtigt werden. Kritischen Stimmen, die den Zuzug nicht befürworten, entgegnet Kolk, dass es ohne neue Familien zu einer Alterung der Gesellschaft komme, die sich auch negativ auf die soziale Infrastruktur auswirke und auch die Steuereinnahmen mindere. "Diesem Prozess müssen wir uns stellen."

Ein Stadtverkehr für alle

Und hier kommen die Bürger ins Spiel. Nach der Befragung wertet die Gesellschaft PGT Umwelt und Verkehr die Fragebögen aus. Die Ergebnisse werden im Herbst dann dem Rat vorgestellt. Anfang 2022 geht es dann in die einzelnen Stadtgebiete, wo Workshops stattfinden sollen. "Es bringt nichts, alles am grünen Tisch zu planen", sagt Kolk. Stattdessen müssten Alltagskonzepte mit dem Wissen vor Ort erstellt werden. Die Bürgerbeteiligung soll im Sommer 2022 abgeschlossen und das Stadtentwicklungskonzept fertiggestellt werden, über das der Rat beschließen muss.

Die Planungen von Stade 2040 sollen am Ende einen Stadtverkehr für alle ergeben, sagt Heinz Mazur, Geschäftsführer der PGT. Zudem soll die Lebensqualität in der Stadt erhalten und möglichst verbessert werden, ergänzt Jacobs.

Abgabe bis Pfingsten

Der Fragebogen zur Verkehrsentwicklungsplanung kann bis Pfingsten (23. Mai) beim Rathaus, Bürgermeister-Dabelow-Platz, oder per Post (Hansestadt Stade, Abteilung Planung und Umwelt, Hökerstraße 2, 21682 Stade) abgegeben werden. Alternative Sammelstellen: Ortschaftsverwaltung Bützfleth, Kirchstraße 13; Stader Betreuungsdienste, Stadtweg 117 (Briefkasten im Eingangsbereich des Büros); Wohnstätte Stade, Teichstraße 51; Jugendfreizeitstätte „Alter Schlachthof“, Freiburger Straße 4; Jugendhaus Altländer Viertel, Hohenfriedberger Straße 3; Jugendhaus Haddorf, Am Ruggen Hollen 5; Jugendhaus Hahle, Hahler Weg 49; Jugendhaus Wiepenkathen, Wilhelm-Busch-Straße 1.

• Wer meint, er könne den Fragebogen am heimischen Computer mehrfach für seine Sache ausfüllen, den muss der Stadtbaurat enttäuschen. Da eine Sperre eingerichtet wurde, sei das nicht möglich - eben um solche Aktionen zu verhindern.

Stades Aufgaben der Zukunft lösen
Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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