Übergangslösung für die Grundschüler in Stade-Riensförde
Planungen für den Bildungscampus Riensförde laufen / Kinder aus dem Neubaugebiet werden zunächst in Ottenbeck eingeschult
jd. Stade. Die Planungen für den Bildungscampus Riensförde laufen auf Hochtouren. Der Rat der Stadt Stade hat jetzt mit dem Feststellungsbeschluss für den F-Plan und den Satzungsbeschluss für den B-Plan die rechtlichen Grundlagen für die Umsetzung des fast 50 Mio. Euro teuren Bauvorhabens geschaffen. Neben Kita und Oberschule soll bereits 2021 eine Grundschule ihren Betrieb aufnehmen. Derzeit besuchen die jüngeren Kinder aus dem dortigen Neubaugebiet die Pestalozzi-Grundschule. Deren Kapazitäten sind aber erschöpft.
Daher schafft die Stadt für die kommenden Jahre eine Übergangslösung. Die Grundschüler aus Riensförde werden ab dem Schuljahr 2019/20 vorübergehend in Ottenbeck eingeschult. Gleichzeitig erfolgt - wie ebenfalls vom Rat beschlossen - ein Neuzuschnitt der Schulbezirke. Die Grundschule Riensförde erhält bereits mit Wirkung zum August 2019 einen eigenen Einzugsbereich, obwohl sie erst zwei Jahre später eröffnet wird. So ist aber gewährleistet, dass die Riensförder Kinder in Ottenbeck für zwei Jahrgänge jeweils einen eigenen Klassenverband bilden können. Rein rechnerisch wird das wahrscheinlich hinkommen: Nach den aktuellen Prognosen würden 2019 und 2020 jeweils etwas mehr als 20 Kinder aus Riensförde eingeschult.
Sobald in der Grundschule auf dem neuen Bildungscampus der Unterricht aufgenommen wird, sollen die Riensförder Kinder in zwei Schritten wieder zurückkommen. Im Schuljahr 2021/22 werden neben den frisch eingeschulten ABS-Schützen die aus Ottenbeck zurückgekehrten Drittklässler die ersten Schüler der neuen Grundschule sein. Im folgenden Schuljahr (2022/23) ist die Klasse mit den 2020 eingeschulten Kindern an der Reihe, die dann nach Riensförde ebenfalls in die dritte Klasse wechselt. Der jeweilige Wechsel nach der zweiten Klasse erscheint aus pädagogischer Sicht sinnvoll: In der dritten Klassenstufe steht ohnehin ein Lehrerwechsel an.
Die Stadt hat bereits mit dem Landkreis geklärt, dass für die Übergangszeit ein Schulbusverkehr zwischen Riensförde und Ottenbeck organisiert wird. Da die Entfernung zur Schule größer als zwei Kilometer sein wird, hat der Landkreis die Kosten für den Schülertransport mit dem Bus zu übernehmen.
Nochmals Kritik am Standort
Auch wenn der Standort für den Bildungscampus längst festgezurrt ist und die Ratsbeschlüsse zu den jeweiligen F- und B-Plänen nur noch reine Formalität waren, wurden vor der Abstimmung im Rat noch einmal kritische Stimmen zum Bauvorhaben laut.
So bemängelten die Grünen die schlechte Anbindung des künftigen Schulstandortes an die City und die anderen Stadtviertel. Rad- und Fußweg entlang der einzigen Zuwegung, der Harsefelder Straße, seien in einem schlechten Zustand. Die Stadt könne dieses Problem aber nicht lösen, weil die Straße dem Land Niedersachsen gehöre.
Auch Wolfgang Ehlers von der FDP übte reichlich Kritik: "Wir müssen das Thema Harsefelder Straße möglichst schnell aufarbeiten." Bevor die Schule an den Start gehe, müsse diese schlimme Situation beseitigt sein. Dass Schulen und Kita durch Bahnstrecke des Moorexpress von dem dazugehörigen Parkplatz getrennt sind, bezeichnet Ehlers als "Mumpitz".
Carsten Brokelmann von der FWG stellte allerdings klar, dass die Harsefelder Straße seit jeher als Schulweg von den Kindern aus dem Ortsteil Hagen genutzt wird. Man könne jetzt nicht so tun, als sei das alles höchst dramatisch.
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