"Viele Unklarheiten": Kita-Gebühren in Lühe werden vorerst nicht erhöht
lt. Steinkirchen. So viele Besucher wie selten kamen in der vergangenen Woche zur Samtgemeinderatssitzung nach Steinkirchen. Grund war die geplante Erhöhung der Kita-Gebühren (das WOCHENBLATT berichtete). Die zahlreich anwesenden Eltern konnten allerdings schnell aufatmen.
Samtgemeinde-Bürgermeister Michael Gosch ergriff direkt nach der Sitzungs-Eröffnung das Wort und setzte unter Berufung auf die geltende Kommunalverfassung den entsprechenden Tagesordnungspunkt ab. Da es im Vorfeld viele Missverständnisse und Unklarheiten gegeben habe, müsse der Weg von vorne gestartet und das Thema neu aufgerollt werden, so Gosch, der selbst zwei Kinder im Kita-Alter hat.
Vorerst werden die Gebühren somit nicht erhöht, es stehe aber außer Frage, dass etwas passieren müsse. Das Defizit, das der Samtgemeinde jährlich durch die Kinderbetreuung entstehe, werde immer größer. Die Kosten lägen derzeit bei 2,1 Mio. Euro, so Gosch. Weitere Steigerungen kämen auf die Samtgemeinde zu, da die Kita-Träger Kirche und DRK ihre Tarife angepasst hätten.
Die Aussage einiger Eltern, dass die Samtgemeinde familienfeindlich sei, bezeichnete der Samtgemeinde-Bürgermeister als "dicken Hund". Der Vorwurf habe viele Ratsmitglieder hart getroffen und sei absolut unbegründet.
In diesem Zusammenhang verwies Gosch zum einen auf den Hort für Schulkinder, den die Samtgemeinde in Guderhandviertel buchstäblich aus dem Boden gestampft habe. Eltern an der Oberen Lühe hätten außerdem das im Landkreis einmalige Privileg, ihre Kinder mit dem von der Gemeinde finanzierten Schulbus in die Grundschule Guderhandviertel befördern zu können.
Die unter einigen Eltern herrschende Meinung, dass die Erhöhung der Kita-Gebühren dem Neubau des Rathauses geschuldet sei, bezeichnete Gosch als unqualifizierte Äußerung und "blühenden Unsinn".
Für die Absetzung des Tagesordnungspunktes bekam Gosch Applaus von den Eltern. Ob es gelingt, einen Kompromiss zum Thema Kita-Gebühren-Erhöhung zu finden, muss sich in den kommenden Monaten zeigen.
Die beste Lösung wäre, wenn das Land das Kita-Personal bezahlen würde, sagt Gosch. Die Kosten für Häuser und Einrichtung würde die Samtgemeinde gerne weiter tragen. Das bleibe aber vermutlich Wunschdenken.
Redakteur:Lena Stehr |
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