80-Millionen-Euro-Projekt: Neubau des Bettenhauses
Weitere Millionen vom Land für Elbe Kliniken Stade
jd. Stade. Bei den Elbe Kliniken steht der Neubau des Bettenhauses jetzt auf weitgehend sicheren Beinen: Die Finanzierung des 80-Millionen-Euro-Projekts ist zum größten Teil abgesichert. Das Land gewährt jetzt einen weiteren Teilbetrag in Höhe von acht Millionen Euro als Zuschuss. Damit kommen aus Hannover bisher insgesamt 67 Millionen Euro. Das Krankenhaus selbst bringt acht Millionen Euro auf. So bleiben unterm Strich noch knapp fünf Millionen Euro übrig. Auch diese Summe übernimmt möglicherweise das Land.
Der Krankenhausplanungs-Ausschuss des Landes hatte in der vergangenen Woche die acht Millionen Euro für die derzeit größte Baumaßnahme bei den Elbe Kliniken bewilligt. Der Ersatzneubau für das bestehende Bettenhaus ist zwingend erforderlich, nachdem feststand, dass für das marode Gebäude aufgrund seiner schlechten Bausubstanz keine Sanierung in Frage kommt (das WOCHENBLATT berichtete).
Für den Rohbau des Bettenhauses, dessen Fertigstellung für 2023 angepeilt ist, konnten die Elbe Kliniken jetzt den Auftrag vergeben. Zuvor waren mehrere Ausschreibungen ergebnislos geblieben. Die Elbe Kliniken nehmen für den Eigenanteil einen Kredit auf.
Im Köcher hat man bereits weitere Projekte: Als nächste große Baumaßnahme ist der Neubau des Funktionstraktes vorgesehen, der auch die OP-Säle umfasst. Dafür sind in der Krankenhaus-Planung des Landes weitere 45 Millionen Euro vorgesehen. Allerdings wird diese Summe nicht ausreichen. Auch hier hofft man bei den Elbe Kliniken, dass das Land noch zusätzliche Mittel bereitstellen wird. Wahrscheinlich muss auch hier noch verhandelt werden.
Es dürfte aber ziemlich sicher sein, dass die Elbe Kliniken beim Neubau des Funktionstraktes nicht mehr ohne die finanzielle Hilfe ihrer beiden Gesellschafter - dem Landkreis und der Stadt Stade - auskommen werden. Das macht die Sache nicht einfacher: Denn die Stadt Stade möchte gern aus dem Gesellschaftsvertrag aussteigen. In der Hansestadt ist die Politik der Ansicht, dass man über die Kreisumlage bereits ausreichend zur Finanzierung der Elbe Kliniken beiträgt.
Dazu laufen bereits Gespräche. Der Landkreis möchte das Thema noch vor der parlamentarischen Sommerpause in trockenen Tüchern haben. Ein entsprechender Rahmenvertrag soll bis dahin der Politik vorgelegt werden. Allerdings muss die Stadt zuvor noch einen sogenannten Betrauungsakt absegnen. Wie berichtet, ist eine solche offizielle Betrauung seitens Landkreis und Stadt erforderlich, damit die Elbe Kliniken einen Kredit abrufen dürfen. Dieser Kredit ist mit einem "Dispo" bei Privatkonten vergleichbar. Beide Gesellschafter bürgen für die Kreditsumme, die bis zu 20 Millionen Euro betragen darf.
Anfang 2022 muss dieser Kredit oder zumindest ein Teil davon von den Elbe Kliniken wohl erstmals in Anspruch genommen werden. Damit sollen die Planungskosten für den Funktionstrakt vorgestreckt werden. Denn das Land wird erst nach Baubeginn Teilsummen zahlen.
• Mehr zum Prozedere beim Betrauungsakt und zu den Verhandlungen über einen möglichen Ausstieg der Stadt Stade aus der Krankenhaus-Gesellschaft lesen Sie hier:
Seefried: Land muss Zuschüsse weiter erhöhen
Zufrieden über die Finanzierungszusage aus Hannover zeigt sich der für Stade zuständige Landtagsabgeordnete Kai Seefried. "Gerade im Hinblick auf die Stader Elbe Kliniken werden wir in den nächsten Jahren noch ein sehr großes Investitionsvolumen vor uns haben, bei dem es zwingend notwendig ist, dass die seitens des Landes bereits zugesagten Gelder weiter angepasst und erhöht werden", erklärt der CDU-Politiker. Die Elbe Kliniken seien der wichtigste Gesundheitsversorger in der Region, der auch weit über den Landkreis Stade hinaus eine bedeutende Funktion einnehme.
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