Zubringer: Gegner in Wischhafen machen mobil
Bürger-Engagement gegen Kreisstraßen-Ausbau am Kehdinger Kreuz
tp. Wischhafen. Auf große Resonanz stieß der WOCHENBLATT-Bericht über die neu gegründete Betroffenengemeinschaft der Kreisstraße K12/K27, "Anti-Zubringer", deren Gründer sich für eine alternative Streckenführung des Autobahnzubringers zum geplanten Kehdinger Kreuz A20/A26 einsetzen. An der ersten Info-Veranstaltung am Mittwochabend kamen rund 70 Interessierte in das Gasthaus Heiko Sieb in Wischhafen. Unter ihnen der Chef der Samtgemeinde Nordkehdingen, Edgar Goedecke, und der Bürgermeister der Gemeinde Wischhafen, Bernd Tietje.
Wie berichtet, sollen nach aktuellen Planungen der Straßenbaubehörde die miteinander verbundenen Kreisstraßen K12, die in Wischhafen Fasanenweg heißt, und die K27 auf Drochterser Grund wegen der vorgesehenen Nutzung als Autobahnzubringer zu einer breiten Bundesstraße ausgebaut werden.
Familienvater aus Eigenheimbesitzer Marco Viehmann (30) und weitere Aktivisten fürchten Gesundheitsbelastung durch Verkehrslärm und Bautätigkeiten bei dem Mega-Straßenprojekt sowie den Wertverlust ihrer Wohnhäuser. Sie kämpfen daher bereits in der frühen Planungsphase für eine siedlungsferne Verlegung der Zubringer-Trasse in die Feldmark, zumindest aber wollen sie eine Geschwindigkeitsbegrenzung durchsetzen.
Dazu ziehen die Initiatoren um Marco Viehmann auch die Gründung einer Klagegemeinschaft in Betracht. Sie haben sich Rechtsbeistand von der Fachanwältin für Planungs- und Straßenbaurecht, Dr. Roda Verheyen aus Hamburg, geholt. Verheyen informierte bei der Bürger-Informationsveranstaltung über die rechtlichen Rahmenbedinungen und Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung an dem öffentlichen Planfeststellungsverfahren, das nach der nach der Sommerpause beginnt.
"Der Abend verlief erfolgreich. Wir konnten bereits 20 Haushalte überzeugen, der Betroffenengemeinschaft beizutreten", sagt Marco Viehmann. Am Dienstag, 18. Juli, um 19.30 Uhr lädt "Anti-Zubringer" erneut zu einem Info-Abend in das Gasthaus Sieb ein. Dann soll ein Sprecher der Betroffenengemeinschaft gewählt werden.
Des weiteren werden Sorgen der Anwohner diskutiert: Nach Ansicht von Kritikern ist der durch das Moor verlaufende, bereits schadhafte Fasanenweg nicht für den Bauverkehr ausgelegt. Landwirte befürchten zunächst Nutzungskonflikte mit Baufahrzeugen und später mit Pendlern. Zudem halten viele Anwohner einen Fahrradweg für zwingend notwendig.
• E-Mail: antizubringer@gmx.de
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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