Inzidenz: Landkreis Stade war bislang Spitzenreiter
80 Prozent der Infizierten im Landkreis Stade kommen aus drei Kommunen
(jd). Der Landkreis Stade war bis zum gestrigen Dienstag Corona-Spitzenreiter in Niedersachsen: Während ringsum die Inzidenzwerte purzeln und Nachbarkreise wie Cuxhaven und Rotenburg Sieben-Tage-Inzidenzen von unter eins aufweisen, verharrte Stade weiterhin über der magischen Marke von zehn. Mehrere Tage war Stade niedersachsenweit der einzige Landkreis mit einem sogenannten "erhöhten Infektionsgeschehen". Im bundesweiten Vergleich der 412 Landkreise und kreisfreien Städte gehörte Stade damit zu den fünf Prozent der Regionen mit den höchsten Inzidenzwerten. Das ist seit dem heutigen Mittwoch (30. Juni) glücklicherweise anders: Mit einer Sieben-Tag-Inzidenz von 6,8 liegt der Kreis Stade niedersachsenweit auf Platz 4 hinter der Stadt Wolfsburg (10,5) sowie den Landkreisen Holzminden (9,9) und Celle (8,9).
Doch woran lag es, dass die Zahlen im Landkreis Stade in den vergangenen Tagen verhältnismäßig hoch waren? Bei genaueren Hinsehen fällt nämlich auf, dass sich das Infektionsgeschehen überwiegend auf drei Kommunen konzentriert. Neben der Stadt Stade sind hier die Samtgemeinden Horneburg und Lühe zu nennen. Die drei Kommunen stellen fast 80 Prozent der 57 aktuell Infizierten im Landkreis Stade (Stand: 30. Juni).
Vor allem Horneburg und Lühe sind mit 14 bzw. zehn Fällen im Verhältnis zur Einwohnerzahl besonders stark betroffen. Das WOCHENBLATT hakte beim Landkreis nach, wo die Ursachen liegen.
Nach Angaben von Kreis-Sozialdezernentin Susanne Brahmst gab es in beiden Orten keine besonderen "Corona-Ausbrüche". Die Infektionen seien im familiären Umfeld entstanden. Sie habe explizit noch einmal nachprüfen lassen, ob andere Gründe vorliegen. "Dies ist aber nicht der Fall." Es seien auch keine Obsthöfe betroffen. Die Vermutung, dass womöglich Pendler das Virus in den Landkreis tragen, ist laut Brahmst ebenfalls nicht zutreffend. Die meisten Corona-Fälle seien bei einem Arztbesuch festgestellt worden und nicht bei einem vom Gesundheitsamt veranlassten Abstrich im Corona-Testzentrum.
Erstmals ist im Landkreis nun auch die als hoch ansteckend geltende Variante Delta des Coronavirus bei einer an Covid-19 erkrankten Person nachgewiesen worden. Die Person ist inzwischen genesen und aus der Isolation entlassen worden. Weitere ansteckungsrelevante Kontakte mit anderen Personen ergab die Nachverfolgung durch das Gesundheitsamt nicht.
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