Stader Kunsthaus vorerst geschlossen
Abruptes Aus für Stader Expressionismus-Ausstellung
Die Expressionismus-Sonderausstellung im Stader Kunsthaus ist abgesagt. Grund ist ein Wasserschaden in dem Gebäude am Stader Hansehafen. Der Wasserschaden wurde ausgerechnet am Eröffnungstag der Sonderschau am vergangenen Samstag (9. März) entdeckt. Das Kunsthaus bleibt nun bis auf Weiteres geschlossen. Jetzt muss zunächst der Umfang des Schadens festgestellt werden. Danach müssen sich Handwerker an die Sanierung machen. Der Direktor der Museen Stade, Dr. Sebastian Möllers, geht davon aus, dass das Kunsthaus frühestens in zwei Monaten wieder seine Pforten öffnen wird. Zur mutmaßlichen Schadenshöhe wollte Möllers sich nicht äußern. Es dürfte aber davon auszugehen sein, dass das Auslagern der Exponate, das Trocknen des Gebäudes und die Instandsetzungsarbeiten womöglich Kosten im unteren sechsstelligen Bereich verursachen werden. Hinzu kommen die Einnahmeausfälle. Das Gebäude selbst gehört dem Landkreis Stade.
Wasser kam aus der Teeküche
Lange Gesichter bei den Besuchern, die vor einer Woche zur Eröffnung der Expressionismus-Ausstellung kamen: Sie konnten sich die Exponate nicht anschauen, weil der Strom ausgefallen sein soll. Tatsächlich war der Strom aus Sicherheitsgründen abgeschaltet worden: Wie Möllers auf WOCHENBLATT-Nachfrage berichtet, hatten Mitarbeiter Feuchtigkeit in den Lampen festgestellt. Als man der Sache auf den Grund ging, stellte sich ein Wasserschaden heraus. "Die Feuchtigkeit sitzt in den Zwischendecken - im Rigips und in der Dämmung", sagt Möllers. Zur Ursache erklärt er nur so viel: "Das Wasser kam aus der Teeküche im Obergeschoss."
Bilder wurden nicht beschädigt
Für die Sonderausstellung bedeutet der Wasserschaden das definitive Aus. Die Expressionismus-Schau hätte bis zum 20. Mai laufen sollen. "Wir können uns nicht die Handwerker ins Haus holen und daneben noch eine Ausstellung präsentieren", erklärt Möllers. Ob die Bilder und anderen Kunstwerke später noch einmal in Stade gezeigt werden können, steht in den Sternen. Die Exponate werden im Rahmen einer bundesweiten Wanderausstellung gezeigt, die vom Institut für Kulturaustausch in Tübingen organisiert wird.
"Wir müssen jetzt mit dem Institut abklären, ob wir noch einen Ausstellungstermin hinten dranhängen, wenn die Expressionismus-Schau an den Orten gelaufen ist", meint der Stader Museumschef.
Möllers betont: "Kein einziges Bild hat Schaden genommen." Die Bilder werden jetzt abgehängt, sorgsam verpackt und in ein Kunstdepot gebracht. Dort kommen sie in ein sogenanntes Klimalager, bis es im Mai zum nächsten Ausstellungsort geht. Auch alle anderen Bild aus dem Kunsthaus werden für die Dauer der Sanierungsarbeiten eingelagert. Zu Beseitigung des Wasserschadens werden Trocknungsgeräte aufgestellt. Dadurch wird die Luftfeuchtigkeit im Kunsthaus massiv abgesenkt. Die trockene Luft wäre aber schädlich für die Bilder, sodass diese nicht im Gebäude verbleiben können.
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