Corona-Ampel stand gar nicht auf Gelb!
Behörden-Schlamperei: Falsche Corona-Zahlen für den Landkreis Stade gemeldet
jd. Stade. Der Inzidenzwert für den Landkreis Stade liegt aktuell bei 74,8 (Stand Sonntag, 6. Dezember). Das ist der gleiche Wert wie am Samstag. Dabei soll diese Zahl am Freitag noch bei 49,9 gelegen haben (siehe Artikel). Doch wie ist dieser sprunghafte Anstieg innerhalb eines Tages um 50 Prozent zu erklären? Ist die Anzahl der Corona-Fälle in kürzester Zeit wieder nach oben geschnellt?
Die Erklärung: Der Wert von 49,9, den das Land am Freitag als Sieben-Tages-Inzidenz im Landkreis Stade veröffentlicht hat, war schlichtweg falsch. Tatsächlich lag der Inzidenzwert am Freitag bei 62,6. Das heißt: Die Corona-Ampel ist nie auf Gelb umgesprungen, obwohl der Landkreis Stade auf der Karte der Corona-Homepage des Landes gelb eingefärbt ist.
Eine offizielle Berichtigung hat es seitens des Landes aber nicht gegeben und auch der Landkreis Stade, dem die aktuellen Zahlen vorliegen, hat keine Korrektur vorgenommen. Erst bei einer Nachprüfung der Zahlen aus der vergangenen Woche ist das WOCHENBLATT auf diesen Fehler bei den Angaben des Landes gestoßen. Das Land hat inzwischen seine Statistik stillschweigend korrigiert.
Somit bliebt die Corona-Ampel für den Landkreis Stade weiterhin auf Rot stehen. Für einige Straßen und öffentliche Plätze gilt laut Allgemeinverfügung des Landkreises gilt damit die Pflicht, eine Maske (Mund-Nasen-Schutz) zu tragen.
Die Gesamtzahl der Corona-Infizierten im Landkreis Stade wird vom Land mit 1.170 Personen angegeben. Die Dunkelziffer der Corona-Infizierten dürfte um einiges höher liegen, da viele Fälle gar nicht erkannt und vor allem nicht getestet werden.
Wie viele Personen aktuell mit dem Coronavirus infiziert sind, teilt der Landkreis am Wochenende nicht mit.
Derzeit verzichtet der Landkreis Stade völlig darauf, eigene Zahlen online zu stellen, und verweist lapidar auf die Internetseite mit den Corona-Informationen des Landes - wohlwissend, dass diese Daten nicht tagesaktuell sind.
Bisher sind kreisweit zwölf Menschen an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung gestorben.
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