Heimaufsicht des Kreises Stade gibt Tipps
Der richtige Umgang mit Menschen in der Tagespflege

 Stehen den Betreiberinnen und Betreibern von Tagespflegeeinrichtungen mit Rat und Tat zur Seite (v. re.): Thomas Schmidt, Simone Detjen und Nicole Pöschening  | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
  • Stehen den Betreiberinnen und Betreibern von Tagespflegeeinrichtungen mit Rat und Tat zur Seite (v. re.): Thomas Schmidt, Simone Detjen und Nicole Pöschening
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Vertreter von Einrichtungen der Tagespflege waren vor Kurzem zu einer Infoveranstaltung ins Stader Kreishaus geladen. Die Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen trafen sich erstmals in so großer Runde zum Erfahrungsaustausch. „Wir möchten, dass Sie sich und uns besser kennenlernen und wissen, wo Sie Unterstützung erhalten“, sagte der Leiter des Amtes Soziales und Teilhabe, Thomas Schmidt.

Umfangreiche Dokumentationspflichten

Tipps zur Aufstellung von Hygieneplänen gab Nicole Pöschening, im Amt Gesundheit beim Landkreis Stade für die Hygieneüberwachung zuständig. Sie zeigte, wo sich Musterpapiere finden und wie sich diese an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden können. In der Tagespflege gebe es umfangreiche Dokumentationspflichten, die von Amts zu überprüfen seien, so Pöschening. Niemand solle sich scheuen, beim Amt Gesundheit um Rat zu bitten: „Wir sind immer offen für Fragen und stehen für einen Austausch zur Verfügung.“

Ergotherapeutin Leonie de Jong hatte Ideen für Angebote für Demenzpatienten mitgebracht. Oft seien die Verhaltensweisen der Betroffenen schwer zu verstehen und einzuordnen, wusste die Expertin zu berichten. Entsprechend anspruchsvoll sei es, passende Aktivitäten zu finden. Das herausfordernde Verhalten der Patienten rühre daher, dass sie sich weniger über den Verstand als viel mehr über Emotionen und Situationen orientieren würden. Über- oder Unterforderung, Angst oder Hilflosigkeit könnten eine Rolle spielen. 

Für Bewegung bei Demenzkranken sorgen

Ganz praktisch riet de Jong zu Wahrnehmungsangeboten: „Sie erden den Patienten.“ Manchmal treffe das im absoluten Wortsinne zu. Einen aufgrund einer Demenzerkrankung sehr aggressiven Patienten habe sie zur Gartenarbeit motivieren können. Im Hochbeet Kartoffeln zu ernten, tue ihm gut: „Er spürt die schwere Erde. Da war richtig Goldgräberstimmung.“ Ihr Erfolgsrezept: die älteren Menschen ohne Leistungsdruck in Bewegung bringen. Im Herbst könne draußen Laub geharkt werden. Aber auch drinnen seien sportliche Angebote mit Schwungtüchern, Seilen, Gewichten, Hanteln oder Bällen denkbar. Außerdem sei Körperkontakt wichtig – der beruhige die Betroffenen.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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