Ein Klavier für Aurora
Ein 200 Jahre altes Tafelklavier hat die Hansestadt Stade nun dem Schloss Agathenburg zur Verfügung gestellt. Nach erfolgreicher Restauration klingt das Instrument sogar wieder so wie damals.
Das Instrument stammt aus Privatbesitz in der Nähe von Celle und wurde der Kleio-Stiftung überantwortet, die es wiederum vor einigen Jahren der Hansestadt Stade als Leihgabe übergab. „Bis die Stiftung einen fachkundigen Restaurator hatte und wir gemeinsam einen passenden Standort gefunden hatten, lagerte das Instrument im Magazin der Museen Stade“, erklärt Lena Zimmer von der Kulturabteilung der Hansestadt Stade. In Hamburg wurde das Tafelklavier, dessen Bauart sich auf die Zeit um 1810 herum datieren lässt, schließlich umfassend restauriert und in den ursprünglichen Zustand versetzt, sodass es heute der feinen, zarten Klangsprache des beginnenden 19. Jahrhunderts entspricht.
Die Art der Mechanik des Tafelklaviers unterscheidet sich gravierend von der Mechanik früherer Tasteninstrumente wie etwa Cembalo oder Clavichord und bringt so eine ganz neue Klagsprache in die Musikwelt des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Berühmte Komponisten wie Franz Schubert, Clara und Robert Schumann oder Richard Wagner komponierten ihre Werke auf Tafelklavieren. „Vor diesem Hintergrund sind wir bei der Hansestadt Stade und dem Schloss Agathenburg sehr dankbar, dass es möglich gemacht wurde, dieses Instrument zu erhalten und wieder im Originalklang spielbar zu machen“, erläutert Zimmer.
Interessierte Musikfreunde finden das Tafelklavier im Konzertsaal des Schloss Agathenburg, wo es direkt unter einem Gemälde der Auora von Königsmarck steht. „Dort kann es besichtigt und für Konzerte genutzt werden“, zeigt Zimmer sich erfreut. Im kommenden Jahr wird das Instrument mit einem feierlichen Konzert offiziell im Schloss willkommen geheißen.
Foto: Das Tafelklavier im Konzertsaal des Schlosses Agathenburg; Foto: Schloss Agathenburg
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