Auffrischungsimpfung für alle ab zwölf Jahre
Jugendliche im Landkreis Stade können sich boostern lassen / STIKO empfiehlt jetzt auch Boosterimpfung für Jugendliche
+++ Update vom 13. Januar: Zwei Tage nach der Start der Impfungen im Landkreis Stade für Jugendliche ab zwölf Jahren hat auch die Ständige Impfkommission (STIKO) am heutigen Donnerstag, 13. Januar, für diese Altersgruppe eine Auffrischimpfung gegen Corona empfohlen. Die STIKO empfiehlt für die Zwölf- bis 17-Jährigen eine sogenannte Boosterimpfung mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer "in der altersentsprechenden Dosierung" und mindestens drei Monate nach der vorangegangenen Impfung. +++
jd. Stade. Wie in ganz Niedersachsen sind auch im Landkreis Stade die Booster-Impfungen in vollem Gang. Jeder, der vor mindestens drei Monaten zum zweiten Mal geimpft wurde, kann eine Auffrischungsimpfung erhalten. Das galt bislang aber nur für Erwachsene. Doch das wird sich jetzt ändern: Ab Dienstag, 11. Januar, können im Landkreis Stade auch Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren geboostert werden. „Wir folgen damit einem entsprechenden Erlass des niedersächsischen Gesundheitsministeriums“, hat Landrat Kai Seefried gegenüber dem WOCHENBLATT erklärt. Wichtig: Ein Erziehungsberechtigter muss beim Impftermin dabei sein.
Zwar gibt es noch immer keine offizielle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), dass Jugendliche eine Auffrischungsimpfung erhalten sollen. Doch der Landkreis richtet sich in dieser Frage nach dem Gesundheitsministerium in Hannover, das eine Booster-Impfung auch in dieser Altersgruppe für sinnvoll erachtet. Die Auffrischungsimpfung soll angesichts der sich stark ausbreitenden Omikron-Variante dem Schutz der Jugendlichen dienen.
Gesundheitsministerin Daniela Behrens rechtfertigt diesen Schritt, der eigentlich im Widerspruch zur STIKO-Empfehlung steht, folgendermaßen: „Aus unserer Sicht besteht absolut kein Anlass, Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren eine Auffrischungsimpfung zu verwehren. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass wir drei Impfungen brauchen, um möglichst gut vor Omikron geschützt zu sein. Dies gilt für die Erwachsenen ebenso wie für die Jugendlichen.“
Im Landkreis Stade können sich die Jugendlichen jetzt bei den festen Impfstationen in den beiden Städten und in den neun (Samt-)Gemeinden sowie bei den Sonder-Impfaktionen boostern lassen. Ob sich die niedergelassenen Ärzte im Kreis Stade weiterhin an die STIKO-Empfehlung halten oder ebenfalls die Booster-Impfungen zulassen, muss bei der jeweiligen Praxis erfragt werden.
Das Land habe keine Möglichkeit, Ärztinnen und Ärzte anzuweisen, auch Jugendlichen eine Auffrischungsimpfung anzubieten, heißt es aus Hannover. „Diese Freiheit der Ärztinnen und Ärzte ist selbstverständlich zu akzeptieren. Jugendliche und ihre Eltern, die sich für eine Auffrischungsimpfung entscheiden, sollten sich deshalb bei Ihrer Hausarztpraxis informieren“, so Ministerin Behrens.
In Niedersachsen haben bis Ende der vergangenen Woche rund 45 Prozent der Bürger eine Auffrischungsimpfung erhalten. Das entspricht einem Anteil von mehr als 61 Prozent der Personen mit einer Grundimmunisierung durch eine abgeschlossene Impfserie. Niedersachsen liegt mit Blick auf die Auffrischungsimpfungen auf Platz 2 im Vergleich der Bundesländer.
In der Altersgruppe der Zwölf- bis 17-Jährigen haben bis rund neun Prozent eine Auffrischungsimpfung erhalten, dies bedeutet Platz 3 im Ländervergleich.
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