Der Teufel hockt im Detail
Kirchenführungen im Advent
Ganze himmlische Heerscharen bevölkern die Stader Cosmae-Kirche. Von Kanzel und Altar, Taufe, Orgel und Fenstern betrachten sie das Treiben im Gotteshaus. Dass sich heimlich auch der Teufel unter die göttlichen Boten geschlichen hat, ahnt kaum ein Kirchengast. Er macht sich auch rar: nur wenige Wochen des Jahres lässt er sich blicken.
Erst wenn der Gertrudenaltar geschlossen ist, zeigen die Gemälde auf den Außenflügeln wichtige Lebensstationen der Heiligen. Aufgewachsen am französischen Königshof emigriert Gertrud vor der drohenden Zwangsheirat blutjung nach Mainfranken. Später wird sie Äbtissin eines Klosters und sorgt vor allem für die Ausbildung junger Mädchen. Als eine Art Mutter Teresa des Mittelalters kümmert sie sich um Witwen, Weisen, Kranke und Reisende.
Kirchenführerin Cornelia Kenklies wird den dramatischen Lebensweg der Heiligen in mehreren Etappen unter die Lupe nehmen. Und dabei den Fokus der Taschenlampe auch auf den Teufel richten. Die Kurzführungen dauern zirka 40 Minuten, Treffpunkt ist der Kircheneingang an der Nordseite. Termine sind dienstags, 26. November sowie 3., 10. und 17. Dezember. Weil die Kirche nicht geheizt ist, wird warme Bekleidung empfohlen. Die Teilnahme ist kostenfrei, Spenden zum Erhalt der Kirche sind willkommen.
Nach dem Weihnachtsgottesdienst am 26. Dezember werden die Altarflügel wieder geöffnet; die Malereien sind dann erst wieder Aschermittwoch sichtbar.
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