Ausgabe bedroht
Kunden der Stader Tafel zahlen wieder Tafeltaler

Die Kunden der Stader Tafel müssen ab Montag wieder einen Euro für ihre Lebensmittel bezahlen | Foto: Archiv/djd
  • Die Kunden der Stader Tafel müssen ab Montag wieder einen Euro für ihre Lebensmittel bezahlen
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jab. Landkreis. "Die Finanzen der Stader Tafel sehen nicht gut aus", sagt Naby Oberbeck, Geschäftsführerin des Diakonieverbandes Buxtehude-Stade. Ein Grund für die Lage ist der sogenannte Tafeltaler. Ein Obolus, den die Kunden der Tafel für ihre Lebensmittel abgeben - normalerweise. Seit dem Frühjahr hatte die Einrichtung auf die Bezahlung verzichtet, um den Kontakt zwischen den Personen so gering wie möglich zu halten. Doch dadurch wird es finanziell jetzt eng.

"Wir müssen den Tafeltaler so schnell wie möglich wieder einführen", sagt Oberbeck. Einen Euro müssen Kunden deswegen ab Montag in den Ausgabestellen in Drochtersen, Himmelpforten, Harsefeld, Hahle und Stade am Schwingedeich für ihre Lebensmittel bezahlen. Dafür erhalten sie dann aber eine mit Obst und Gemüse vorgepackte Papiertüte. Fleisch- und Milchprodukte können die Kunden selbst wählen, die dann von den Mitarbeitern der Tafel dazugepackt werden.

Corona-Maßnahmen umgesetzt

Die Tüten gibt es erst seit Corona, um den Kontakt zu minimieren. Entgegengenommen werden die Tüten auch im Freien über die Ladefläche der Tafel-Fahrzeuge. Die Kunden erscheinen nach alphabetischer Reihenfolge an unterschiedlichen Tagen, um die Ausgabe zu entzerren. Die Mitarbeiter kontrollieren zudem die Bedarfsausweise nicht mehr. Davor, dass das ausgenutzt wird, fürchtet sich die Diakoniechefin nicht. "Die Hürde, zur Tafel zu gehen ist bereits hoch genug", erklärt sie.

Nun soll allerdings der Tafeltaler wieder eingeführt werden. Oberbeck: "Wir haben keine andere Wahl." Zwar hätte die Stader Tafel durch einen Förderantrag bei der Aktion Mensch 47.000 Euro für Corona-Maßnahmen, z.B. Mund-Nasen-Masken, Handschuhe, Desinfektionsmittel und Papiertüten, erhalten. Doch das Geld für die Tragehilfen sei inzwischen aufgebraucht. Und die Kosten für den Unterhalt der drei Fahrzeuge, des Kühllagers, Miete oder auch Entsorgung laufen weiter. Durch die kleine Abgabe könnten die laufenden Kosten wenigstens gedeckt werden.

Ehrenamtliche gesucht

"Würden wir den Tafeltaler nicht wieder einfordern, müssten wir die Ausgabe reduzieren", sagt Oberbeck. Ganz aufgeben sei keine Option. Schließlich sei der Bedarf definitiv vorhanden.
• Die Stader Tafel freut sich über fleißige Hände, die ehrenamtlich mit anpacken möchten. Vor allem Beifahrer, die beim Transport der Lebensmittelkisten helfen, werden dringend gesucht. Wer Interesse hat, meldet sich unter der Rufnummer 04141-3681 oder per E-Mail an info@stader-tafel.de.

Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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