Blackout und andere Katastrophen
Landkreis Stade rät: Mit Vorräten vorsorgen für den Krisenfall

Für den Ernstfall Vorsorge treffen: Stades Landrat Kai Seefried wies im Kreistag auf die gemeinsame Info-Kampagne mit dem WOCHENBLATT hin | Foto: Daniel Beneke / Landkreis Stade
  • Für den Ernstfall Vorsorge treffen: Stades Landrat Kai Seefried wies im Kreistag auf die gemeinsame Info-Kampagne mit dem WOCHENBLATT hin
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Klopapier-Bunkern und Nudeln-Hamstern: Die Corona-Pandemie hat viele Menschen zum ersten Mal vor Augen geführt, was es bedeutet, wenn Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs nicht mehr schnell im Supermarkt zu bekommen sind. Aber nicht nur leere Regale sind beängstigend. Auch die Sorge vor einem Blackout bedrückt viele Bürger. Die Energieknappheit als Folge des Ukraine-Krieges hat deutlich gemacht, in welch unsicheren Zeiten wir leben. Auch im vermeintlich sicheren Deutschland kann es schnell zu einer Krise größeren Ausmaßes kommen. Dabei ist jeder gut beraten, nicht ausschließlich auf staatliche Hilfe zu zählen. Im Krisen- und Katastrophenfall ist private Notfallvorsorge gefragt: Mit einem Vorrat an Lebensmitteln und Getränken für zehn Tage ist ein Haushalt gut gerüstet. Im Rahmen einer gemeinsamen Info-Kampagne mit dem Landkreis wies das WOCHENBLATT bereits vor zwei Jahren auf die Bedeutung der privaten Krisenvorsorge hin (bitte nach unten scrollen).

Ein Blick zurück: Sturmflut und Schneechaos

Die meisten Jüngeren kennen leere Regale und Versorgungsengpässe höchstens aus den Nachrichten. Ältere Menschen im Landkreis Stade erinnern sich jedoch an harte Zeiten: etwa an die Jahrhundert-Sturmfluten von 1962 und 1976 oder an die Schneekatastrophe von 1978, als viele Straßen im Kreisgebiet tagelang nicht passierbar waren. Die Versorgung einiger Dörfer war nicht möglich oder erfolgte mühsam nach und nach - mit Unterstützung von Bundeswehr und Hilfsorganisationen. Aus diesen Erfahrungen lässt sich lernen: Mit einem gewissen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln und Getränken kann man im Ernstfall einige Tage überbrücken, bis Hilfe kommt. Denn schon ein längerer Stromausfall kann zu kurzfristigen Versorgungsunterbrechungen führen.

Eine Halle in Stade ist das Vorzeigeobjekt des Landkreises

Wichtig: ausreichende Wasservorräte

Eine der wichtigsten Empfehlungen für die Notfallvorsorge lautet: Trinkwasser in ausreichender Menge bereithalten. Denn ein Mensch kann bis zu drei Wochen ohne Nahrung auskommen, aber nur vier Tage ohne Wasser. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) rät: 14 Liter Flüssigkeit pro Person für eine Woche. Ein Rechenbeispiel: Zwei Sechserträger mit Anderthalb-Liter-Flaschen Mineralwasser reichen pro Kopf etwa zehn Tage. Bei dieser Kalkulation wird davon ausgegangen, dass täglich ein halber Liter Wasser für die Essenszubereitung benötigt wird. Neben Wasser können auch haltbare Fruchtsäfte oder H-Milch gelagert werden. Zeichnet sich ab, dass es Probleme bei der Wasserversorgung geben könnte, sollten vorsorglich Badewannen, Eimer oder Kanister mit Leitungswasser gefüllt werden.

Lebensmittel müssen lange haltbar sein

Wer bei den Lebensmitteln für den Notfall vorsorgt, sollte auf länger haltbare Produkte setzen. Trockenvorräte und Konserven, unter anderem Mehl, Haferflocken, Nudeln, Reis, Konserven (Obst, Gemüse, Wurst), Zucker, Honig, Fertiggerichte (Suppen, Nudelgerichte) gehören auf die Einkaufsliste. Hier gilt aber: realistisch bleiben. Man sollte nur solche Fertiggerichte kaufen, die einem auch schmecken. Schließlich hilft ein Vorrat wenig, wenn niemand die eingelagerten Fertigmahlzeiten essen mag.

Blackout im Landkreis Stade: Krisenstab probte den Ernstfall

Warmes Essen mit dem Gaskocher

Ein praktischer Tipp: Neue Vorräte immer nach hinten ins Regal stellen und ältere zuerst verbrauchen. Und falls der Strom ausfällt, sollte Tiefkühlware zuerst auf den Tisch kommen. Ein heißes Süppchen oder warme Nudeln sind selbst im Ernstfall möglich – vorausgesetzt, man ist vorbereitet. Ein Campingkocher mit Gaskartusche oder Spiritus ist eine einfache und effektive Lösung. Wichtig: Auf ausreichende Belüftung in der Küche achten und niemals einen Grill in geschlossenen Räumen nutzen. Es besteht Erstickungsgefahr. Zur Not schmeckt auch das kalte Müsli mit H-Milch. Auf jeden Fall ist es nahrhaft. 

Wer sich weiter informieren möchte, findet auf der Internetseite des Landkreises Stade hilfreiche Tipps und Downloads, darunter auch die Broschüre des BBK zur Notfallvorsorge: bitte hier klicken

Außerdem bietet das WOCHENBLATT verschiedene Informationen: Vor zwei Jahren richtete das WOCHENBLATT in Kooperation mit dem Landkreis Stade eine zehnteilige Serie zum Thema Katastrophenschutz aus. Alle zehn Artikel sind hier online nachzulesen:

Alle Artikel der Info-Kampagne zum Thema Katastrophenschutz: bitte hier klicken.
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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