Spannendes Wissensforum in der Festung Grauerort: Den Tod entdecken – das Leben feiern
sb. Stade. Ein Tag dem Tod gewidmet, zwölf Stunden der Endlichkeit ausgesetzt: Was unvorstellbar klingt, wird am Samstag, 21. August, 10 bis 22 Uhr, in der Festung Grauerort (Schanzenstraße 52 in Stade) Wirklichkeit. Mit dem Wissensforum "Scientia mortuorum" startet Sepulkralforscherin Dr. Anja Kretschmer ihr alljährliches Symposium des Todes. Wissenschaftler und Experten erläutern einem öffentlichen Publikum ihre Arbeit und Intention mit dem toten Körper.
Von Bestattern über Kremationstechniker bis hin zu Pathologen ist die Bandbreite groß, ebenso wie das fehlende Vorstellungsvermögen, was diese Menschen dort Tag für Tag antreibt. Die Veranstaltung, die bereits zum zweiten Mal in der Festung Grauerort stattfindet, ermöglicht den Besuchern einen Blick hinter die Kulissen. In den Pausen kann man die Festung bei einer Führung kennenlernen, mehr als 20 historische Leichenwagen begutachten, musikalischen Beiträgen lauschen oder an impulsgebenden Workshops teilnehmen. Am Abend tritt dann der Tod persönlich auf die Bühne und ergreift das Wort. Doch vielleicht nicht so ganz, wie man sich den Herrn in schwarzer Kutte immer vorstellt, sondern im Rahmen einer schwarzen Komödie. Dass der Tod selbst den Fachkräftemangel spürt, hätte wohl keiner gedacht.
Der vielseitige Abend endet mit dem 1920 erschienenen Stummfilm "Das Cabinet des Dr. Caligari", begleitet von Live-Musik am Theremin. Dabei handelt es sich um ein Musikinstrument, das in dem gleichen Jahr erfunden wurde, in dem der Film herauskam. Es wird ohne jegliche Berührung gespielt.
Der Eintritt kostet 43 Euro. Programm und Karten gibt es unter: www.anja-kretschmer.de
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.