Serie der Elbe Kliniken
Viele Operationen sind geplant – aber nicht alle
Eine Operation – ob geplant oder akut – bedeutet für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige immer eine Ausnahmesituation. Im Krankenhaus hingegen sind sie fester Bestandteil des Arbeitsalltags und unterliegen jahrelang erprobten Routinen, die dafür sorgen, dass alles reibungslos funktioniert. Alle an einer OP beteiligten Mitarbeiter kennen ihre Aufgaben genau, sodass die Teams Hand in Hand arbeiten können.
„Wer zu einer Operation ins Elbe Klinikum Stade oder Buxtehude kommt, ist sich wahrscheinlich nicht bewusst, dass mehr als 15 Berufsgruppen daran beteiligt sind; die meisten von ihnen im Hintergrund“, ist OP-Manager Thomas Müller überzeugt. „Eine Operation ist immer Teamarbeit, bei der alle Zahnräder perfekt ineinandergreifen müssen: Ärzte, Pflegepersonal, Reinigungskräfte und alle Mitarbeiter, die rund um die OP-Logistik beschäftigt sind, vom Sterilisations- bis zum Versorgungsassistenten, um nur einige zu nennen.“
Als OP-Manager koordiniert Müller die Abläufe im Zentral-OP in Stade und sorgt als Bindeglied zwischen den verschiedenen Teams dafür, dass alle benötigten Ressourcen zur Verfügung stehen. „Mithilfe des OP-Plans werden die Säle, Geräte und benötigten Instrumentarien für die Eingriffe vorbereitet und sorgfältig überprüft sowie die Einteilung des OP-Personals vorgenommen“, erklärt er. Trotzdem müsse der Plan stets flexibel bleiben, denn es könne immer etwas Unvorhergesehenes geschehen, wie zum Beispiel eine Notoperation. „In solch einem Fall integrieren wir die Not-OP nach Dringlichkeit in das Tagesprogramm“, erklärt Thomas Müller.
In Stade gibt es insgesamt neun OP-Säle, der zehnte befindet sich derzeit im Bau. Pro Tag finden etwa 45 geplante Operationen statt, hinzu kommen etwa fünf bis zehn Notfälle. Pro Woche werden hier also etwa 200 Patientinnen und Patienten operiert. Deren erste Station auf dem Weg in den OP ist die sogenannte Schleuse, in der Mitarbeiter des OP-Teams die Patienten empfangen und vom Bett auf den Operationstisch umlagern. Hier werden auch – wie später noch mehrmals, um absolute Sicherheit zu haben – die Identität sowie der geplante Eingriff abgefragt.
Die Operationen finden nicht immer unter Vollnarkose statt, einige Eingriffe können mit einer regionalen Betäubung alleine oder in Kombination mit einer Vollnarkose erfolgen. Bei allen Operationen ist stets ein Anästhesist anwesend, der von speziell ausgebildeten Anästhesie-Pflegekräften unterstützt wird. Sie bereiten die Patienten im Einleitungsraum auf die bevorstehende Narkose vor. Hierfür werden EKG, Blutdruck und Geräte zur Messung der Sauerstoffsättigung angeschlossen. Je nach Vorerkrankung des Patienten und Größe der Operation kann dieses Basismonitoring erweitert werden. Während des Eingriffes werden die Vitalwerte des Patienten durch den Anästhesisten kontinuierlich überwacht.
Parallel bereiten sich die operierenden Ärzte im OP-Saal auf den bevorstehenden Eingriff vor und die OP-Pflegekräfte sorgen dafür, dass alle benötigten Instrumente, Implantate und Materialien bereitliegen. „Nach der Operation kommen unsere Patienten in den Aufwachraum, wo sie von Pflegekräften überwacht und in der ersten Zeit nach dem Aufwachen betreut werden; solange, bis sich die Körperfunktionen von der Operation und der Narkose erholt haben“, so Müller. Elbe Kliniken-Serie im WOCHENBLATT Jedes Jahr versorgen die Elbe Kliniken etwa 45.000 stationäre und 85.000 ambulante Patientinnen und Patienten in Stade und Buxtehude. Rund 3.000 Mitarbeitende kümmern sich alleine im Landkreis Stade um die Gesundheitsversorgung in den beiden Krankenhäusern. Und das nicht nur in medizinischen Bereichen. Neben Ärzten und Pflegekräften beschäftigen die Kliniken zahlreiche ITFachkräfte, Techniker, Köche, Verwaltungskräfte, Lehrer, Gärtner, Bauplaner und vieles mehr. Grund genug, um hinter die Kulissen des größten Arbeitgebers in der Region zu blicken. Heute mit Teil 3 der Serie, dem OP. OPs: Viel geplant, aber auch spontan
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