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Ein Besuch in der Strickerei
Wo Zukunftspullover gemacht werden

Ein Blick über die Ausstellungsfläche der Strickerei Rymhart. | Foto: Rymhart

Ein Lieblingspullover „Made in Germany“, der ein Leben lang hält? Das klingt in Zeiten von Fast Fashion und Textilproduktion in Asien wie ein schöner Traum. Wer sehen will, wo dieser Traum jeden Tag Wirklichkeit wird, kann das bei einer Führung durch die Strickmanufaktur Karl Siegel in Stade donnerstags um 14 Uhr erleben.

Die Strickerei
Am Stadtrand der malerischen Hansestadt Stade trotzt ein Familienbetrieb seit über 75 Jahren den Veränderungen auf dem Textilmarkt und lässt sich von der Globalisierung nicht beirren. Familie Siegel und ihre Mitarbeiter stellen nachhaltige Bekleidung aus 100 Prozent Wolle her, genauer: Hier wird ein uralter Klassiker zum Pullover der Zukunft gemacht. Der typisch nordische Seemannspullover, auch Troyer genannt, war der Beginn einer inzwischen umfassenden Kollektion feinster Wollbekleidung. Zeitlos, handwerklich gefertigt und haltbar – und der Kreislaufwirtschaft verpflichtet.

Gelebte Nachhaltigkeit
Wer schon immer mal wissen wollte, was hinter Schlagworten wie Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft wirklich steckt, bekommt handfeste Antworten in der Strickerei. Zwischen schnurrenden Strickmaschinen, Dampftischen und duftenden Lavendelsäckchen erklären die Macher der beliebten Rymhart-Kollektion jeden Produktionsschritt und erzählen mit Leidenschaft, was sie antreibt.

Nachhaltigkeit wird groß geschrieben: Wolle ist in Sachen Nachhaltigkeit unübertroffen, denn sie wächst nach, hält bei guter Pflege länger als alle anderen Fasern und ist auch noch vollständig biologisch abbaubar. Die Schurwoll-Troyer und Jacken können zur Auffrischung und Reparatur eingeschickt werden. Sie sollen ein Leben lang halten – nicht nur eine Saison. Und wenn es einmal so sein soll, können die Rymhart-Troyer sogar in Zahlung gegeben werden und landen aufgearbeitet auf dem Secondhand-Ständer. Der Werksverkauf der Strickmanufaktur ist der einzige Ort, an dem in aller Ruhe anprobiert und Maß genommen werden kann, denn die Waren sind ausschließlich im Direktvertrieb erhältlich. Vom Entwurf bis zum Marketing und dem direkten Vertrieb geschieht alles unter einem Dach.

Alle, die wissen wollen, wie die Wollfaser auf Reibung reagiert, was Motten hassen, was eine Kettelblende ist und was man mit Dampf bewirken kann, sollten sich einen Donnerstagnachmittag in Stade einplanen. Tickets für die 90-minütige öffentliche Werksführung sind erhältlich für 3 Euro in der Tourist-Information am Hafen, Hansestr. 16 in Stade, telefonisch unter 04141 77698-0 oder im Internet unter www.stade-tourismus.de.

Leserreporter:

STADE Marketing und Tourismus GmbH aus Stade

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