Corona-Zahlen im Landkreis Stade am 23. Oktober: Anstieg um 25 Prozent
Zu viele Kontakte: Nachverfolgung bei Corona-Infektionen immer schwieriger
jd. Stade. Das Gesundheitsamt meldet für den Landkreis Stade am Freitag, 23. Oktober, 51 aktuell mit dem Coronavirus infizierte Personen. Damit hat sich die Zahl der aktiven Corona-Fälle im Landkreis innerhalb nur eines Tages um rund 25 Prozent erhöht.
Solche Steigerungsraten gab es bisher nur im Frühjahr auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle. Der höchste Wert seit Beginn der Pandemie wurde am 28. März mit damals 76 aktuellen Fällen registriert.
Sieben-Tage-Inzidenz klettert nach oben
Im Landkreis Stade klettert der Wert der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz stetig nach oben und liegt jetzt bei 25,4. Der niedersächsische Durchschnitt beträgt derzeit 37,9.
Diese Sieben-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Menschen sich in den vergangenen sieben Tagen neu mit dem Coronavirus infiziert haben, berechnet auf 100.000 Einwohner. Die Sieben-Tage-Inzidenz wird als Schwellenwert herangezogen, wenn es darum geht, weitere Beschränkungen zu verhängen.
Erste Maßnahmen greifen ab einem Wert von 35. Bei einem Wert von 50 oder mehr wird eine Region als Risikogebiet eingestuft. Nach der niedersächsischen Corona-Ampel sind zehn Landkreise und kreisfreie Städte als rot eingestuft (Werte über 50), weitere zehn als gelb (35 bis 50) und immerhin noch 26 als grün (unter 35).
Im Landkreis Stade ist die Gesamtzahl aller positiven Befunde im Landkreis Stade seit Beginn der Pandemie Anfang März auf 454 gestiegen. 124 Personen, die zu Corona-Infizierten engen Kontakt hatten, sowie 30 Einreisende oder Reiserückkehrer aus Risikogebieten befinden sich in Quarantäne .
Menschen haben wieder deutlich mehr Kontakte
Beim Landkreis rechnet man mit einem weiteren Anstieg der Corona-Zahlen. Dabei gestaltet sich die Nachverfolgung von Kontakten infizierter Personen zunehmend schwieriger. Auf dem Höhepunkt der ersten Welle im März und April hätten bei der Nachverfolgung durch das Gesundheitsamt im Durchschnitt drei Personen ermittelt werden müssen, so die zuständige Kreis-Dezernentin Nicole Streitz. Jetzt seien es durchschnittlich zehn Personen.
Das bedeutet: Die Menschen pflegen wieder mehr Kontakte, sind öfter unterwegs und treffen sich. Hinsichtlich der Nachverfolgung bedeutet das aber jede Menge Mehrarbeit. Zudem zeichnet sich auch im Landkreis eine Entwicklung ab, wie sie in anderen Regionen bereits festzustellen ist: Die Infektionsketten sind breiter gestreut. Es gibt keine einzelnen Ausbrüche bzw. Cluster. Entsprechend schwieriger ist es, diese Ketten zu durchbrechen.
Streitz ist in Sorge, dass die Zahlen irgendwann so weit nach oben schnellen, dass eine Nachverfolgung nicht mehr möglich ist. Dann müssten andere Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen greifen, um das Infektionsgeschehen einzudämmen.
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