Team des Luftsportverein Stade steigt auf
Mit dem Segelflieger in die Bundesliga
Nicht nur bei den Fußballern gibt es eine erste und zweite Bundesliga als höchste Wettkampfklassen. Auch andere Sportarten wie Handball oder Eishockey sind so organisiert. Doch eine Bundesliga der Segelflieger? Nie gehört. Das dürfte sich jetzt ändern: Der Luftsportverein (LSV) Stade ist soeben in die zweite Segelflug-Bundesliga aufgestiegen. Die Piloten aus der Hansestadt treten in der kommenden Saison in der zweithöchsten Klasse der deutschen Segelflieger an.
Nach 19 Runden stand das Ergebnis fest: Das Stader LSV-Team, bestehend aus rund einem Dutzend begeisterter Luftsportler, landete in der Gesamtwertung der Qualifikations-Liga auf Platz zwei und hat damit den Aufstieg mit Bravour geschafft. Das Ergebnis ist umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass in dieser Saison mehr als 400 Vereine in der Qualifikations-Klasse gestartet sind. In den beiden obersten Ligen sind es dann nur noch jeweils 30 Vereine, die in luftiger Höhe um sportliche Lorbeeren wetteifern.
Ausgetragen wird das sogenannte Ligafliegen an den Wochenenden innerhalb der von April bis August laufenden Saison. Dabei treten aber nicht Vereine zum direkten Vergleich an. "Jeder Club fliegt für sich", berichtet Christian Ückert, der in dieser Saison zahlreiche Flüge für das Stader Team absolviert und so ordentlich Punkte für die Gesamtwertung eingeheimst hat. Das Verfahren für die Punktevergabe ist dabei eine Wissenschaft für sich. Nur so viel: Ziel ist es, bei den Flügen eine möglichst hohe Durchschnittsgeschwindigkeit zu erreichen, wobei das Tempo später in Punkte umgerechnet wird.
Zweiter Platz dank konstanter Leistungen
Pro Mannschaft werden jeweils die drei Segelflieger mit der höchsten Punktzahl gewertet. In jeder Runde werden bis zu 50 Punkte vergeben. "Den ersten Platz und damit die Höchstpunktzahl haben wir in dieser Saison nur einmal erreicht", sagt Ückert. Und lediglich in sieben von 19 Runden schafften es die Stader unter die Top Ten. Doch mit seinen durchweg konstanten Leistungen verbesserte sich das LSV-Team meist von Runde zu Runde um einen Tabellenrang und kletterte kurz vor Saisonende sogar auf Platz zwei. "Nur zweimal machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Da konnten wir nicht starten", berichtet Ückert.
Wenn das Wetter aber passte, machten die Stader Segelflieger ordentlich Tempo. Die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit bei einem Flug erreichten Filip Schmidt-Petersen und Jens Lange mit fast 128 km/h. Die beiden saßen auch beim weitesten Flug im Cockpit: Mit ihrem Segelflieger legten sie eine Strecke von 820 Kilometern zurück, die bis an die polnische Grenze führte. "Solange immer wieder neue Aufwinde gefunden werden, schafft ein Segelflugzeug auch weite Strecken", erläutert Ückert. Darauf komme es aber in der Segelflug-Bundesliga nicht an: "Jedes Wochenende zählen nur die drei schnellsten Piloten. Dabei müssen wir auch bei mittelmäßigen Wetterlagen in die Luft gehen."
Trotz des Erfolges macht das LSV-Team keine Höhenflüge. "Wir haben wegen der nahen Küste und aufgrund des für Segelflieger gesperrten Luftraums um die Hamburger Flughäfen einen Standortnachteil gegenüber Vereinen in der Heide oder in den Mittelgebirgen", berichtet Ückert. Dennoch ist er zuversichtlich, dass sich die Stader in der zweiten Bundesliga behaupten. "Wir haben ein starkes Team und brauchen nur ein wenig Glück mit dem Wetter."
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