Was ist denn schon ein Handicap!
bc. Stade. Dass schwerstbehinderte Menschen nicht von sportlichen Aktivitäten ausgeschlossen sein müssen, zeigt die Behindertensportgemeinschaft (BSG) Stade eindrucksvoll. Die "Stader Füchse" existieren seit sieben Jahren - eine Elektro-Rollstuhlgruppe, die eine ganz spezielle Form von Hockey spielt: E-Ball. Dabei geht es zur Sache, Karambolagen nicht ausgeschlossen. Böse Fouls sind aber eher selten.
Trainer ist Uwe Possekel aus Hammah. Acht E-Hockeyspieler im Alter von 17 bis 50 Jahren betreut er derzeit. Sie steuern ihren Rollstuhl mit einem Joystick über das Spielfeld. "Einer meiner Spieler ist so eingeschränkt, dass wir seine Hand wieder auf den Stick legen müssen, wenn sie mal abrutscht", erzählt Possekel.
Beim E-Ball treten je vier Rolli-Fahrer gegeneinander an. Die Schläger sind an der Vorderseite der Stühle angebracht. Ziel ist es, einen kleinen Kunststoff-Ball in das 2,25 Meter breite und 25 Zentimeter hohe Tor zu befördern. Ein Match dauert 15 Minuten.
Possekel: "Meine Spieler sind mächtig ehrgeizig." Der Sport vermittle ihnen Freude am Leben.
Eigentlich schade, dass kein regelmäßiger Liga-Betrieb möglich ist, weil es zu wenige Gegner gibt. Manchmal finden Freundschaftsspiele statt, so wie vor einigen Wochen in Stade gegen die Sportgemeinschaft Hannover-Langenhagen. Außerdem bereitet sich die BSG-Truppe derzeit auf ein großes E-Ball-Turnier am 17. Mai 2015 in Schwentinental (bei Kiel) vor. "Sofern wir es finanzieren können, wollen wir möglichst viele solcher Turniere spielen", sagt Possekel. "Wie alle Sportler möchten sich auch Schwerbehinderte gern vergleichen."
• Alle 14 Tage samstags (an ungeraden Kalenderwochen) trainieren die E-Ball-Spieler in der Sporthalle der BBS III in Stade. Betreuer und Eltern sind bei jeder Trainingseinheit dabei. Weitere Infos unter Tel. 04144-3681
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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