Späterer Umstieg auf Wasserstoff
Beim Stader LNG-Terminal die Zukunft mitdenken

Bei der Podiumsdiskussion ging HEH-Geschäftsführer Johann Killinger (am roten Mikrofon) auch auf kritische Nachfragen ein | Foto: navos
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Die Stader konnten sich kürzlich über die zukünftigen Planungen für das LNG-Terminal informieren, das im Jahr 2027 im Industriegebiet Bützflethersand in Betrieb gehen soll. Bei der Info-Veranstaltung der Projektfirma Hanseatic Energy Hub (HEH) ging es nicht nur um das Terminal selbst, sondern vor allem um die Möglichkeit, darüber später Wasserstoff - wahrscheinlich gebunden in Ammoniak - zu importieren. Vertreter aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Umwelt und Chemie diskutierten anderthalb Stunden lang im Stadeum. Bei dem von der HEH geplanten Importterminal für verflüssigte Gase geht es um das landseitige LNG-Terminal, das neben den Dow-Anlagen entstehen soll. Es ist nicht zu verwechseln mit dem schwimmenden Terminal, das voraussichtlich bereits Ende dieses Jahres betriebsbereit sein wird.

EU-Marktführer aus Spanien soll Stader LNG-Terminal betreiben

Erst grünes LNG, dann Energieträger auf Wasserstoffbasis

Dass das Terminal auf mehrere Energieträger ausgelegt werden soll, hob HEH-Geschäftsführer und Mitgesellschafter Johann Killinger in seiner Begrüßung hervor. Die Projektentwickler von HEH hätten von  Beginn an betont, dass neben klassischem LNG (verflüssigtes Erdgas) auch seine grünen Varianten Bio-LNG und synthetisches LNG Berücksichtigung finden. Das gelte ebenso für das Vorhaben, später sukzessive auf wasserstoffbasierte Energieträger umzustellen.

Politik und Verwaltung stehen hinter den HEH-Plänen. Das verdeutlichten Stades Bürgermeister Sönke Hartlef und Landrat Kai Seefried. Hartlef erinnerte daran, dass die politischen Gremien in Stade frühzeitig positive Signale in Bezug auf das Projekt ausgesendet hätten - deutlich vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges. Und auch Seefried sieht den Stader Seehafen als ein künftiges internationales Energiedrehkreuz.

LNG-Terminal Stade: Kunden können Kapazitäten buchen

Wie genau eine schrittweise Umstellung auf Wasserstoff erfolgen kann, erklärte Jörg Schmitz als Senior Experte von Dow in einem Impulsvortrag. Dow ist Mitgesellschafter beim HEH. Der Umschlag von reinem Wasserstoff sei unwahrscheinlich, aufgrund seiner schwierigen Handhabung. Deshalb setze man bei den derzeitigen Planungen auf Ammoniak. Hierbei handelt es sich um einen Wasserstoffträger. Er lässt sich entweder direkt verfeuern oder mithilfe eines „Crackers“ aufspalten, um reinen Wasserstoff zu erhalten.

Die Besucher der Info-Veranstaltung hatten Gelegenheit, Fragen zu stellen  | Foto: navos
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Kritik an Nutzung von LNG

In einer anschließenden Podiumsdiskussion brachten sich auch Petra Adolph von der Gewerkschaft IG BCE und Constantin Zerger von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ein. Zerger begrüßte die Offenheit, mit der auf die verschiedenen Möglichkeiten der Einbindung von Wasserstoff eingegangen wurde. Eine schnellere Umsetzung wäre jedoch wünschenswert, einen Umweg über LNG brauche es nicht. Die DUH kritisiert neben einer negativen CO2-Bilanz von LNG vor allem auch dessen Herkunft und Gewinnung. Gewerkschaftsvertreterin Adolphs unterstrich einen „unglaublichen Handlungsdruck“ mit Blick auf die Energiepreise. Sie belasteten derzeit nicht nur Unternehmen, es gehe auch um rund 2.500 Jobs in Stade. 

Derzeit befindet sich das Terminal in der Genehmigungsphase.  Die per Gesetz vorgeschriebene Nachnutzung des LNG-Terminals in einer künftigen Wasserstoffinfrastruktur fand bereits Berücksichtigung. Wenn es nach HEH geht, soll dies bereits vor 2043 geschehen, sofern der Markt dies hergibt. Das Unternehmen bietet seinen Kunden bereits an, später auf Ammoniak umzusteigen.

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Jörg Dammann aus Stade

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