Airbus und IG Metall einigen sich
Bis 2030 keine betriebsbedingten Kündigungen

Foto: Airbus - Master Films - Alexandre Doumenjou
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(sv). Nach monatelanger Auseinandersetzung und zahlreichen Warnstreiks haben Airbus und die IG Metall sich nun geeinigt: Die deutschen Standorte des Flugzeugbauers sollen bis Ende 2030 erhalten und weiterentwickelt werden. Solange soll es außerdem keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Airbus kann nun wie geplant eine neue Gesellschaft für die Montage von Flugzeugrümpfen gründen, die vollständig Teil des Airbus-Konzerns bleiben wird. Die noch namenlose Tochtergesellschaft (intern "ASA" genannt) soll ihren Hauptsitz in Hamburg haben und 12.000 Mitarbeiter beschäftigen. Hintergrund: Bislang werden im Werk auf Finkenwerder Rumpfschalen zu Rumpfsektionen zusammengebaut und anschließend mit Elektrokabeln, Hydraulik- und Klimarohren ausgestattet. Das soll die Tochtergesellschaft übernehmen. Der Betriebsrat und die IG Metall hatten ihren Widerstand gegen diese Pläne schnell aufgegeben, da der Konzern die Umstellung allein entscheiden kann. Von den 14.000 Beschäftigten im Hamburger Werk sollen rund 4.500 zur neuen Tochter wechseln. Ihre Arbeits- und tariflichen Bedingungen, Betriebsrenten sowie Betriebsvereinbarungen sollen alle übernommen werden.

Ab Juli 2022 sollen dann neben Teilen der Beschäftigten von Finkenwerder auch ca. 2.000 Beschäftigte des Stader Werks sowie die Airbus-Tochter Premium Aerotec (PAG) mit den Standorten Bremen und Nordenham zur ASA gehören.

Ein Streitthema war auch der Verkauf der PAG-Werke in Varel und Augsburg. Das Übernahmeangebot der Muhr und Bender KG (Mubea) soll zunächst bis Ende März verhandelt werden. Scheitert ein Verkauf, sollen die Standorte bis 2025 ebenfalls in die neue Tochtergesellschaft integriert werden.

Neben der Gründung der Tochtergesellschaft plant Airbus, die A320-Familie bis Sommer 2023 von 45 auf 65 Stück zu erhöhen. Rund die Hälfte der Flugzeuge soll auf Finkenwerder endmontiert werden. Außerdem sollen rund 1.000 neue Stellen in Hamburg und eine größere Hundert-Zahl von Stellen an anderen Standorten geschaffen werden.

IG Metall-Bezirksleiter Daniel Friedrich lobte das Ergebnis als "fairen Kompromiss" und "Win-Win-Situation" für alle Beteiligten. Lars Immisch, der Airbus-Personalchef für Deutschland, sprach von einem "guten Ergebnis". Es stärke den Konzern und den Standort Deutschland und schaffe Perspektiven für Beschäftigte.

Auch Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann begrüßt die Einigung von Airbus und der IG Metall: „Damit sind betriebsbedingte Kündigungen vom Tisch. Für die Airbus-Mitarbeiter ist dies ein Riesenerfolg. Es freut mich sehr, dass eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung gefunden wurde und insbesondere, dass auch der Standort Varel gesichert ist."

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Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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