Wegen mangelnder Spenden
Das Aus für das Kaufhaus mit Herz in Stade
Schweren Herzens hat sich Vorstand des AWO-Kaufhauses mit Herz dazu entschieden, den Stader Standort, Bei St. Wilhadi 4, nach mehr als zehn Jahren zu schließen. Noch bis Ende Mai können die Kunden und Kundinnen dort zu günstigen Preisen einkaufen, dann ist aus wirtschaftlichen Gründen Schluss. Die Geschäftsräume sind bereits gekündigt, der Laden muss bis Ende Juni geräumt sein.
"Die Entscheidung tut uns weh, aber wir haben uns seit dem Stillstand durch Corona nicht mehr erholt", erklärt Volker Schulz, der das Kaufhaus mit Herz unter dem Dach des "Vereins zur Förderung von Jugend- und Seniorenarbeit in der AWO e.V." gemeinsam mit Bodo Klages gegründet hat. Die Geschäftsidee, von Bekleidung über Spielzeug und Haushaltswaren bis zu Elektroartikeln das gesamte Sortiment aus aus gut erhaltenen Spenden zu beziehen und zu einem äußerst günstigen Preis weiterzuverkaufen, kam bei Spendenwilligen und Verbrauchern sehr gut an. Schon ein Jahr nach der Gründung des Kaufhauses mit Herz in Buxtehude im Jahr 2010 wurde ein weiterer Standort in Stade und etwas später ein dritter in Neu Wulmstorf gegründet.
Auch der Umsatz ist zurückgegangen
Während die Geschäftsidee in Buxtehude und Neu Wulmstorf weiterhin gut funktioniert, ist in Stade seit der Corona-Pandemie zum einen die Spendenbereitschaft deutlich zurückgegangen. "Wir versorgen Stade schon seit Monaten aus dem Buxtehuder und Neu Wulmstorfer Sortiment ", sagt Bodo Klages. Zum anderen kaufen auch weniger Kunden und Kundinnen im Stader Kaufhaus mit Herz ein. "Neben unseren Besuchern, die nachweislich Transferleistungen erhalten und auf die ohnehin schon günstige Ware einen Preisnachlass von 30 Prozent bekommen, haben vor Corona auch gut Verdienende aus Nachhaltigkeitsgründen bei uns eingekauft", sagt Volker Schulz. "Doch jetzt scheinen alle zu sparen und nur noch das Notwendigste zu kaufen."
Vier gute Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz
Leid tut es den beiden Kaufhausgründern nicht nur um die rund 80 Kunden, die täglich am Stader Standort einkaufen, sondern auch um die beiden Festangestellten und zwei Teilzeitkräfte, denen sie jetzt kündigen müssen. "Alle vier haben hervorragende Arbeit geleistet", so Bodo Klages. "Unser einziger Trost ist, dass beim heutigen Fachkräftemangel Verkäufer und Verkäuferinnen dringend gesucht werden und wir sicher sind, dass alle schnell eine neue Beschäftigung finden."
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