Jahresempfang der IHK Stade (mit Fotostrecke)
Die nächste Krise: Unternehmer im Elbe-Weser-Raum in Sorge
Wie geht es weiter mit der Wirtschaft in Deutschland und Europa, aber auch speziell in unserer Region? Diese Frage bewegt angesichts der derzeitigen globalen Krisen wohl jeden Unternehmer im Elbe-Weser-Raum. Und vor allem: Was ist zu tun? Zwar keine Antworten, zumindest aber Fingerzeige auf Lösungsansätze gab es jetzt im Stadeum. Dort richtete die IHK Stade am Dienstagvormittag ihre wichtigste Veranstaltung des Jahres aus. Da Ende Juni allerdings der Begriff Neujahrsempfang nicht mehr so gut passt, wurde das wirtschaftspolitische Großereignis in Jahresempfang umbenannt. Das Publikum aus Wirtschaft, Politik und anderen gesellschaftlich relevanten Organisationen konnte einem Hochkaräter in Sachen Volkswirtschaft lauschen. Den Hauptvortag hielt Präsident des renommierten "ifo instituts", Clemens Fuest.
Der Ökonomie-Professor aus München, der zu den einflussreichsten Wirtschaftsexperten in Deutschland zählt, machte deutlich, vor welchen Schwierigkeiten die Firmen hierzulande angesichts des Ukraine-Krieges stehen. Noch nicht ganz erholt von der Konjunktur-Delle in Folge von Corona, müssen sich die Betriebe mit der nächsten großen Krise herumschlagen. Fuest warnte vor zu hohen Erwartungen an die Regierung: "Die Politik kann die Wirtschaft nicht entlasten." Aufgabe der Politik könne es allenfalls sein, die finanziellen Belastungen innerhalb der Bevölkerung umzuverteilen, um einkommensschwächere Gruppen zu unterstützen. "Hier gezielt helfen: ja - für eine Entlastung aller Bürger sorgen: nein", so Fuests Credo.
Von geplatzten unternehmerischen Illusionen sprach der Stader IHK-Präsident Matthias Kohlmann: "Zu Corona-Krise, Fachkräftemangel und Energiewende kommen jetzt unkalkulierbare Energiepreise, verschärfte Lieferengpässe, steigende Zinsen und eine hohe Inflation hinzu." Da der russische Angriffskrieg auf die Ukraine auch die "Widerstandsfähigkeit unserer Demokratien" infrage stelle, seien Sanktionen trotz der damit verbundenen wirtschaftlichen Probleme unabdingbar und ein wichtiges Zeichen, so Kohlmann. Er betonte: "Für die deutsche Wirtschaft gilt das Primat der Politik." Allerdings gelte es, das Prinzip der Wirksamkeit und Verhältnismäßigkeit zu beachten.
Der IHK-Präsident gab auch Antworten auf die Frage zum Umgang mit der Krise und zu den Perspektiven für die Zukunft. Dabei spielen nach seiner Ansicht die vier "D" eine Rolle. Was es damit auf sich hat, lesen Sie am Samstag in der Print-Ausgabe des WOCHENBLATT und schon jetzt hier online:
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