Weitgehend positive Bilanz der Saison 2022
Die Urlauber sind nach Stade zurückgekehrt
"Die Gäste sind wieder da": So lautet kurz und knackig das Fazit von Stades Chef-Touristiker Frank Tinnemeyer. Nach zwei Corona-Jahren könne man endlich wieder von einer "halbwegs normalen Saison" für die Hansestadt sprechen. Tinnemeyer hofft nun für das kommende Jahr, dass von seinem Team mühsam akquirierte Buchungen nicht wegen der unsicheren wirtschaftlichen Situation wieder storniert werden.
Laut Tinnemeyer haben insbesondere die Hotels von dem rapiden Anstieg der Besucherzahlen im Vergleich zu den beiden Vorjahren profitiert. Als Beispiel nannte er das im Frühjahr neu eröffnete Havenhostel. "Von dort wurden mir durchweg gute Zahlen gemeldet. An vielen Wochenenden war das Hotel ausgebucht." Die Stader Hoteliers seien mit der vergangenen Urlaubssaison weitgehend zufrieden gewesen, so sein Eindruck.
Die Rückkehr der Urlauber lässt sich auch anhand von Zahlen belegen. Nach Angaben von Tinnemeyer war 2019 das Jahr mit den bisher meisten Hotelübernachtungen in Stade. Laut der Statistik für dieses Jahr, die derzeit bis August vorliegt, liegt Stade sogar über dem Vergleichszeitraum von 2019. Da auch der September in touristischer Hinsicht noch ein sehr guter Monat war, rechnet Tinnemeyer damit, dass die diesjährigen Belegungszahlen bei den Hotels das Ergebnis von 2019 leicht übertreffen.
Gute Auslastung der Wohnmobil-Stellplätze
Zufrieden zeigt sich Tinnemeyer mit der Auslastung der drei von Stade-Tourismus betriebenen Wohnmobil-Stellplätze. Die ganz große Nachfrage wie auf dem Höhepunkt der Pandemie-Welle, als WoMo-Touren im Gegensatz zu Hotelübernachtungen erlaubt waren, habe es in dieser Saison zwar nicht mehr gegeben, so Tinnemeyer. Doch an vielen Wochenenden in diesem Sommer seien alle Plätze belegt gewesen. Besonders der Premium-Platz am Schiffertor, der in den Fachpublikationen immer wieder hervorragende Rezensionen erhält, erfreue sich großer Beliebtheit.
Die Stader Touristiker wollen künftig den WoMo-Platz in der Festung Grauerort stärker bewerben. "Wir werden auf das spezielle Ambiente dieses Platzes in der alten Festung und auf die Nähe zum Elbstrand hinweisen", sagt Tinnemeyer. So soll ein Publikum angesprochen werden, das naturverbunden ist und sich von der besonderen Umgebung angezogen fühlt.
Ohnehin wird Stade künftig mehr auf Individualtouristen und kleine Gruppen setzen müssen. Wurde die Hansestadt vor Corona von zahlreichen Reisebussen angesteuert, blieben mit Ausbruch der Pandemie die Reisegruppen weg. Tinnemeyer geht nicht davon aus, dass man hier wieder auf die früheren Zahlen kommt. Corona habe dem Bustourismus erheblich zugesetzt und etliche Unternehmen aus der Branche hätten dies nicht überlebt.
Stade will bei seinen Angeboten für Urlauber auch weiterhin auf die Schwerpunkte Fahrrad- und Wassertourismus setzen. Gerade das maritime Programm ist laut Tinnemeyer breit gefächert - vom "Barbecue-Donut" über Schiffstörns mit der MS Greundiek bis hin zum neuen "Fitness-Trail" mit Kanu oder Stand-up-Paddling-Board. Neuen Schwung soll das Thema Pilgern erhalten. Stade als Startpunkt der Pilgerroute "Via Romea" werde man künftig stärker in den touristischen Fokus rücken, so Tinnemeyer.
Was die kommende Saison bringen wird, ist laut Tinnemeyer noch völlig offen. Man müsse abwarten, welche Auswirkungen Inflation und Energiekrise auf das Reiseverhalten haben. Mit welchen Gästezahlen Stade im Jahr 2023 rechnen könne, sei kaum vorherzusagen. "Das liegt auch am Buchungsverhalten", erläutert der Tourismus-Chef. Derzeit würden die Angebote immer kurzfristiger gebucht. Die Zeiten seien derzeit eben zu unsicher.
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