Eine Ausbildung zum Straßenwärter
Ein beruflicher Exot
Kevin Mittag ist ein Exot – beruflich gesehen: Der 16-Jährige hat gerade seine Ausbildung zum Straßenwärter bei der Straßenmeisterei in Bliedersdorf begonnen. Dieser Lehrberuf gehört nicht gerade zu den bekanntesten im Handwerk; und die meisten Azubis beim Landkreis Stade arbeiten in der Verwaltung.
Dennoch lautet das Fazit der ersten Lehrwochen: „Super! Nette Kollegen, abwechslungsreiche Aufgaben und auch noch eine gute Bezahlung.“
Pünktlich um 7 Uhr sitzt Kevin Mittag im Besprechungsraum der Straßenmeisterei in Bliedersdorf. Das Team plant den Arbeitstag – Überraschungen gibt es da immer wieder. „Jeder Tag ist anders, oft kommen kurzfristig neue Aufträge hinzu“, weiß Kevin Mittag, der als Schüler ein Jahr lang beim Bauhof Ahlerstedt gejobbt hat. Nach einem Verkehrsunfall muss ausgelaufenes Öl entfernt werden, ein umgestürzter Baum blockiert einen Radweg oder ein Verkehrszeichen muss ersetzt werden. „Nach großen Feiern und zum Beispiel Zeltfeten fehlen oft Ortsschilder. Besonders beliebt sind Goldbeck und Königreich“, weiß der Ahrenswolder von seinen erfahrenen Kollegen. Die erklären ihrem neuen Azubi alle Arbeitsschritte, die Verkehrszeichen samt individueller Nummer oder den korrekten Rückschnitt der Bäume und Hecken entlang der Kreisstraßen. „Es ist klasse, dass ich von Anfang an dazugehören und Aufgaben übernehmen darf“, freut sich Kevin Mittag, der sich in seiner Freizeit in der Freiwilligen Feuerwehr und im Spielmannzug Harsefeld engagiert.
Für rund 190 Kilometer Kreisstraße ist die Straßenmeisterei Bliedersdorf zuständig – das Gebiet reicht von der Hamburger Stadtgrenze bis in die Stader Innenstadt über Fredenbeck bis nach Brest. Für die andere Hälfte des Landkreises ist die Straßenmeisterei Drochtersen verantwortlich. Besonders die Streckenkontrollen haben es Kevin Mittag angetan: Ist der Straßenbelag in Ordnung, sind die Verkehrszeichen intakt und sauber, wie steht es um die Radwege entlang der Kreisstraßen? All das wird dann überprüft. Nach der dreijährigen Ausbildung ist Kevin Mittag ein Allrounder: Straßenwärter übernehmen Aufgaben aus dem Straßenbau sowie dem Landschafts- und Gartenbau. Außerdem wird der Ahrenswolder später große Maschinen bewegen. Schließlich gehören LKW, Trecker und zwei Unimogs zum Fuhrpark der Straßenmeisterei. Den LKW-Führerschein finanziert der Landkreis. Doch zunächst steht die Lehre samt Berufsschulunterricht in Cadenberge an. Sämtliche Straßenwärter-Azubis aus ganz Niedersachsen besuchen diese BBS – da ist der Schulweg für Kevin Mittag vergleichsweise kurz.
Alles andere als klein sei die Ausbildungsvergütung, findet der 16-Jährige: „Meinen ersten Lohn habe ich ein Starwars-Set von Lego investiert. Das habe ich mir schon seit Jahren gewünscht.“ Die Straßenmeisterei wünscht sich wiederum neben mehr Rücksichtnahme von den Verkehrsteilnehmern weitere Auszubildende. Dass sich eine Lehre in Bliedersdorf oder Drochtersen lohnt, weiß Kevin Mittag: „Ich kann die Ausbildung nur empfehlen! Wer fit ist, auch mal körperlich arbeiten mag und einen zuverlässigen Arbeitgeber mit geregelten Arbeitszeiten sucht, ist bei der Straßenmeisterei des Landkreises Stade genau richtig.“ Noch suchen die Straßenmeistereien des Landkreises Stade für August 2023 neue Lehrlinge. Weitere Informationen zur Ausbildung zum Straßenwärter (m/w/d) gibt es bei Clemens Schumacher unter Tel. 04141 - 12 - 1064 oder per E-Mail an bewerbung@landkreis-stade.de.
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