Elblinien stellen Fährbetrieb ein
Endgültiges Aus für Fährverkehr zwischen Stade und Hamburg

Farewell and Adieu: Die Personenfähre "Liinsand" wird in der kommenden Woche zum letzten Mal von Stadersand ablegen | Foto: sc
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Die Fährverbindung von Stade nach Hamburg wird eingestellt - und zwar endgültig: Am Freitag, 20. Oktober, wird die Fähre "Liinsand" zum letzten Mal von Stadersand ablegen. Das bedeutet wieder einmal das Aus für einen regelmäßigen Fährverkehr zwischen den beiden Hansestädten. Damit ist nach 2007 - damals gab der Elbe-City-Jet auf - erneut das Vorhaben gescheitert, eine dauerhafte Fährlinie zwischen Stade und Hamburg einzurichten. 

Fähre nimmt Fahrt auf

Katamaran ging 2019 an den Start

Der Fährbetreiber Elblinien, ein Tochterunternehmen der Husumer Reederei Watten Fährlinien, ging im August 2019 an mit dem Katamaran "Liinsand" den Start. Das auf den Transport von 50 Passagieren und 15 Fahrrädern ausgelegte Schiff legte dreimal Richtung Hamburger Fischmarkt ab. Zwischenstopps gab es am Lüheanleger und auf der anderen Elbseite im schleswig-holsteinischen Wedel. Eine einfache Fahrt bis Hamburg kostete zuletzt 15 Euro für einen Erwachsenen.

Die Elblinien hatten die alte Idee aufgegriffen, einen Personenverkehr auf dem Wasser zwischen Stade und Hamburg einzurichten. Doch anders als der Vorgänger Elbe-City-Jet, der zwischen 1996 und 2007 eine Fährlinie betrieb und vor allem Berufspendler im Visier hatte, waren die Elblinien von vornherein touristisch ausgelegt. Daher gab es auch von Anfang an eine Kooperation mit der Stader Marketing und Tourismus Gesellschaft. Die Stader Touristiker bewarben das Fährangebot - u.a. mit Anzeigen und auf ihrer Homepage. Auch Sonderfahrten zu bestimmten Anlässen oder Mottotouren wie etwa Sonnenuntergangsfahrten standen auf dem Programm.

Fähre "Liinsand" erhält Verstärkung durch die "Japsand"

Die erste Saison lief sehr gut

Von den Urlaubern und Tagesgästen in Stade wurde das Angebot, Tagesausflüge per Schiff nach Hamburg zu unternehmen, gleich in der ersten Saison gut angenommen. Kurzzeitig war wegen der großen Nachfrage sogar eine zweite Fähre im Einsatz. Doch dann kam Corona. Die Fahrgastzahlen brachen ein. Doch die Hoffnung, dass die Zahlen nach der Pandemie wieder deutlich nach oben gehen, erfüllte sich nicht. Da die Fähre seitdem nicht mehr kostendeckend betrieben werden konnte, beendet die Reederei Watten Fährlinien jetzt ihr geschäftliches Engagement an der Elbe. 

Stades Chef-Touristiker Frank Tinnemeyer bedauert das definitive Aus für die Fährverbindung. Man habe vier Jahren die Gespräche mit der Reederei zur Aufnahme der Fährverbindung initiiert und die Vermarktung unterstützt, "um Urlaubern, Tagesgästen und Bewohnern der Region diese attraktive Möglichkeit zu bieten, die Elbe und die Region zwischen Hamburg und Stade wasserseitig zu erkunden". Gemeinsame entwickelte attraktive Angebote wie zuletzt die "After-Work-Törns" seien auch immer angenommen worden, so Tinnemeyer. 

Doch trotz des großen Engagements durch Stade Tourismus, um nach dem Corona-Einbruch wieder mehr Passagiere auf das Schiff zu bekommen, sei man gescheitert, Tinnemeyer. "Unser Team hat viel Herzblut in dieses Projekt gelegt. Schade, dass es vorbei ist."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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