Spezialschiff kommt Freitagmorgen
Großes Polizeiaufgebot für schwimmendes LNG-Terminal in Stade
Das schwimmende LNG-Terminal hat inzwischen am Stader Energiehafen angelegt. Mehr dazu und ein tolles Video finden Sie hier:
Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen nimmt das Spezialschiff, das in Stade als schwimmendes LNG-Terminal fungieren wird, Kurs auf die Elbmündung. Am frühen Donnerstagabend (14. März) befand sich die Energos Force (früher Transgas Force) in der Deutschen Bucht rund 20 Seemeilen (ca. 36 Kilometer) vor Helgoland. Anfang März hatte das Schiff, das übergangsweise als LNG-Tanker unterverchartert wurde, verflüssigtes Erdgas zum schwimmenden LNG-Terminal in Brunsbüttel transportiert. Dieses Mal wird aber tatsächlich der neue Energiehafen in Stade-Bützfleth angesteuert. Die Energos Force kommt aus Rotterdam (Niederlande), wo sie abschließend für ihren Einsatz als schwimmendes LNG-Terminal umgerüstet wurde. Zur Ankunft des Schiffes im Bützflether Hafen - offiziell wird es am Freitagmorgen, 15. März, gegen 7.30 Uhr erwartet - wurden umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Nach WOCHENBLATT-Informationen wurden mehrere Hundertschaften der Polizei in Stade zusammengezogen.
Stader Polizei hat die Einsatzleitung
"Die Polizeiinspektion Stade hat den Auftrag, die Sicherheit der Energos Force zu gewährleisten", erklärt Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach auf Nachfrage. Zahlen zu den Einsatzkräften will er allerdings nicht nennen. Aufgabe der Einsatzleitung in Stade sei es, eine Lageeinschätzung vorzunehmen und je nach Gefährdungslage zu reagieren. Zu diesem Zweck seien Polizeieinheiten aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie Kräfte der Bundespolizei vor Ort, die u.a. das Industriegebiet Bützfleth zur Landseite hin weiträumig absichern. Unterstützung gibt es zudem von der Wasserschutzpolizei, die mit Booten auf der Elbe patrouilliert. Laut Bohmbach ist die Stader Polizei für den Gesamteinsatz ab der Elbmündung zuständig. Der Einsatz endet, wenn das Schiff sicher am neuen Energiehafen in Stade-Bützfleth angelegt hat.
Jahreskapazität für bis zu fünf Millionen Haushalte
Das von dem staatlichen Unternehmen Deutsche Energy Terminal (DET) betriebene, knapp 300 Meter lange Schiff geht zunächst in einen mehrwöchigen Testbetrieb, bevor es regulär als schwimmendes LNG-Terminal genutzt werden kann. Die Energos Force kann bis zu fünf Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr ins Deutsche Gasnetz einspeisen. Das entspricht dem Jahresverbrauch von bis zu fünf Millionen Haushalten. Das Schiff wurde wie die schwimmenden Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel vom Wirtschaftsministerium gechartert, um die Versorgungssicherheit beim Erdgas zu gewährleisten, nachdem Russland als Gaslieferant weggefallen ist. Auch für viele Unternehmen, die noch übergangsweise auf große Mengen Erdgas angewiesen sind, sei dieses dritte schwimmende LNG-Terminal ein wichtiger Schritt, so DET-Geschäftsführer Dr. Peter Röttgen.
DET holt Partner mit ins Boot
Die DET ist Betreiberin des schwimmenden LNG-Terminals und bewirtschaftet es in Zusammenarbeit mit verschiedenen Dienstleistern. Die Energos Force gehört der Energos Infrastructure, einer Tochtergesellschaft der Apollo Global Management, die für die Regasifizierung auf der FSRU zuständig ist. Das US-Unternehmen ist eine Kapitalbeteiligungsgesellschaft, die weltweit investiert. Die Koordination der Anlandung des LNG durch die Tankschiffe und die Regulierung der Gasflüsse führt das Unternehmen KN Energies im Auftrag der DET aus. Den neuen Stader Energiehafen, in der die Energos Force liegen wird, hatte die landeseigene Hafengesellschaft Niedersachsen Ports errichtet. Für den Bau der sogenannten Suprastruktur (oberirdische Hafenanlagen) hatte die DET die Hanseatic Energy Hub GmbH (HEH) beauftragt. Mit Dienstleistungen im Bereich technischer Betriebsablauf und Wartung bleibt die HEH zusammen mit der Dow zukünftig als Partner an Bord.
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