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Gastgewerbe und Einzelhandel besonders betroffen
IHK-Umfrage im Elbe-Weser-Raum: Finanzielle Herausforderungen für Unternehmen

Das wirtschaftliche Umfeld hat sich branchenübergreifend verschlechtert, der Ausblick auf die kommenden Monate ist entsprechend getrübt. Wie sich aus der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage ableiten lässt, verfügen dennoch viele Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum über eine stabile Finanzlage. 

„Trotz der schwachen Konjunktur, der verschlechterten Geschäftslage und der negativen Geschäftserwartungen bleibt die Finanzlage der Unternehmen insgesamt stabil,", berichtet Henrik Gerken, Volkswirt der IHK Elbe-Weser. Im Vergleich zur Vorumfrage im Frühjahr hat sich die Situation kaum verändert. Branchenübergreifend schätzen etwas mehr als ein Fünftel der Betriebe (22 Prozent; zuvor: 20 Prozent) ihre Finanzlage als problematisch ein. Im Einzelhandel und dem Gastgewerbe ist der Anteil der Betriebe mit Schwierigkeiten etwas höher. 

Im Vordergrund der spezifizierten Finanzprobleme der Gesamtwirtschaft steht nach wie vor der Eigenkapitalrückgang (13 Prozent). Dem gegenüber hat der Anteil der Betriebe, die über einen erschwerten Zugang zu Bankfinanzierung berichten, erneut abgenommen und liegt im Herbst bei vier Prozent. 

„In den einzelnen Branchen zeigt sich darüber hinaus ein differenziertes Bild", so Gerken. Während das Gastgewerbe von Liquiditätsengpässen berichtet, zeigt sich im Einzelhandel eine höhere Fremdkapitalbelastung. Insbesondere in der Industrie, im Bau sowie im Großhandel haben der Anteil der Unternehmen, die sich Forderungsausfällen gegenübersehen, deutlich zugenommen. 

Bei allen finanziellen Herausforderungen stellt sich die Frage, wie viele Unternehmen davon in ihrer Existenz bedroht sind. Der IHK-Volkswirt blickt auf die Insolvenzstatistik des Statistischen Landesamtes Niedersachsen: „Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat der Anteil von Unternehmen im Elbe-Weser-Raum, die überschuldet oder zahlungsunfähig sind oder denen eine Zahlungsunfähigkeit droht, von Januar bis September um rund ein Viertel zugenommen.“ In der aktuellen Umfrage gibt hingegen nur ein Prozent der Betriebe an, dass sie sich von einer Insolvenz bedroht sehen.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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