Wirtschaftliche Lage wird kritisch beurteilt
IHK-Umfrage: Keine gute Stimmung in den Unternehmen
Die wirtschaftliche Entwicklung im Elbe-Weser-Raum setzt ihre Talfahrt auch im zweiten Quartal 2024 fort. Wie das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage zeigt, schätzen die Unternehmen ihre Geschäftslage erneut schlechter ein. Der Ausblick auf die kommenden Monate bleibt ebenfalls pessimistisch. Größtes Hemmnis für die künftige Geschäftsentwicklung sind aus Sicht der Betriebe die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.
Geschäftslage wird kritisch gesehen
Besonders in den Industriebetrieben wird die Lage düster gesehen. Aber auch im Groß- und Einzelhandel sind die Umsätze erneut gefallen. "Zudem ist die Konsumlaune der Verbraucher nach wie vor auf einem niedrigen Niveau", berichtet Henrik Gerken, Volkswirt der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum. Branchenübergreifend geht die Anzahl der Unternehmen, die von einem guten Quartalsverlauf sprechen, erneut zurück. Nach 18 Prozent im ersten Quartal 2024 bewerten nur noch 15 Prozent ihre gegenwärtige Geschäftslage als gut. „Vor einem Jahr waren es noch fast doppelt so viele“, so Gerken. Positive Signale kommen von den Banken, Finanzdienstleistern und Versicherungen. Während über alle Branchen hinweg 57 Prozent (zuvor: 60 Prozent) der Unternehmen von einem befriedigenden bzw. saisonüblichen Quartal sprechen, nehmen 29 Prozent (zuvor: 22 Prozent) eine negative Einschätzung vor.
Einschätzungen werden zunehmend pessimistisch
Der Ausblick auf die kommenden Monate bleibt weiterhin pessimistisch, der Saldo aus positiver und negativer Erwartungshaltung liegt bei -33 Punkten (zuvor: -29 Punkte). Der Anteil derjenigen Unternehmen, die von einer eher ungünstigeren Entwicklung ausgehen, liegt zwar mit 40 Prozent in etwa auf dem Niveau des Vorquartals. Allerdings wird eine positivere Geschäftsentwicklung nur von acht Prozent der Unternehmen erwartet. Zuvor waren es zwölf Prozent. Die Herausforderungen sind weiterhin vielfältig. Neben steigenden Arbeitskosten, einer wackeligen Inlandsnachfrage und Fachkräfteengpässen zählen aus Sicht der Betriebe die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen zu den größten Geschäftsrisiken.
Hoffen auf bessere Rahmenbedingungen
"Fehlende Planungssicherheit, überbordende Bürokratie sowie ein geringes Investitionsniveau bremsen die wirtschaftliche Entwicklung", verdeutlicht IHK-Hauptgeschäftsführer Christoph von Speßhardt. Die IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum begrüßt die Ergebnisse der Haushaltsverhandlungen und das geplante Wachstumspaket der Ampel-Koalition. Damit sei die Hoffnung verbunden, dass sich die Rahmenbedingungen für die hiesige Wirtschaft nun verbessern könnten. "Der schönen Worte und Ankündigungen haben wir genug", mahnt von Speßhardt. „Nun müssen die Beschlüsse auch zügig und konsequent umgesetzt werden, damit die Entlastungen und Impulse auch bei den Unternehmen ankommen.“
372 Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum wurden befragt; 204 Unternehmen haben geantwortet. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 54,8 Prozent.
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