Kleine DOW-Anlage schließt im Herbst
Für betroffene Mitarbeiter sollen Lösungen gefunden werden
sb. Stade. Nach dem Verkauf von drei Werken auf dem DOW-Gelände in Stade Anfang Mai (das WOCHENBLATT berichtete) soll im Herbst eine weitere Umstrukturierung folgen: Eine kleine Tyrin-Anlage, in der Kunststoffe chloriert werden, soll aufgrund mangelnder Effizienz geschlossen werden. Das teilte Werksleiter Dieter Schnepel am Mittwoch anlässlich des Besuchs des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil mit.
Nach Gesprächen mit der DOW-Geschäftsleitung besichtigte der Landes-Chef das Chemiewerk und besuchte u.a. eine Meßwarte. Bei dem Besuch ging es u.a. um die Standortsicherung in Stade und Energiekosten. "Der Standort hat ein gutes Potenzial", lobte Weil das Stader Chemiewerk. Weil die Grundstoff-Industrie für Niedersachsen wichtig sei, werde er die Rahmenbedingungen für diese energie-intensiven Unternehmen besonders beobachten.
Die Industrie befände sich in einem ständigen Fluss und müsse auf den Weltmarkt reagieren, erklärte Werksleiter Dieter Schnepel. Unter anderem deshalb habe DOW beschlossen, die kleine Tyrin-Anlage aufgrund sinkender Nachfrage im Herbst zu schließen. Zurzeit arbeiten dort 45 Mitarbeiter. Sie sollen größtenteils auf andere, gut ausgelastete Abteilungen verteilt werden. Für den Rest sollen sozial verträgliche Lösungen gefunden werden.
Ebenfalls wichtig für den weltweiten Wettbewerb seien die Energiepreise. Deshalb hält die DOW in Stade an ihren Plänen, in Bützfleth ein Kraftwerk zu bauen, fest. Dieses soll sowohl mit Kohle als auch mit regenerativen Energien Strom produzieren. Ministerpräsident Weil unterstrich, dass die rot-grüne Landesregierung hinter den Kraftwerk-Plänen der DOW stehe.
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