Generalversammlung der Stader Genossenschaft
RAISA: Solides Ergebnis in schwieriger Zeit
Die Stader RAISA handelt vor allem mit Agrarerzeugnissen, Düngemitteln und Energie. In allen drei Bereichen sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr gesunken und haben jetzt das Rohergebnis bei der landwirtschaftlichen Genossenschaft belastet. Dennoch sprach Vorstandsmitglied Axel Lohse jetzt auf der Generalversammlung in der Harsefelder Festhalle von einem "soliden Jahresergebnis" für das Geschäftsjahr 2022/23. Durch ein striktes Risikomanagement seien größere Einbußen vermieden worden.
Lohse bezeichnete das Management von Marktpreisrisiken im Rohstoffsektor in einem internationalen Umfeld mit Kriegen und Krisen als derzeit größte Herausforderung für die Warengenossenschaft. Der durch die Inflation erheblich verstärkte Kostendruck, insbesondere für Energie- und Personalaufwendungen, erfordere weitere strukturelle Anpassungen und Prozessoptimierungen. Die Gründung einer gemeinsamen Stückgut-Logistikgesellschaft mit genossenschaftlichen Partnern am Standort Apensen sei ein wichtiger Schritt für die Zukunft.
Kritik an Maßnahmen der Politik
Kritisch setzte sich der Vorstandssprecher mit der anstehenden Mauterhöhung auseinander: "Die Corona-Krise hat gezeigt, wie dünn die Lieferketten sind. Fuhrunternehmer und Fahrer werden gebraucht, um Lebensmittel und andere lebenswichtige Güter zu transportieren." Die Branche sollte von der Politik Rückenwind statt Gegenwind erhalten. Als problematisch wurde auch der Umgang des Gesetzgebers mit der Klimakrise beurteilt: „Klimaschutz hat unsere volle Zustimmung“, aber der regulatorische Umgang damit sei überzogen bürokratisch und kontraproduktiv.
Zur RAISA gehören aktuell 23 Raiffeisen-Märkte, 35 Tankstellen und vier Baucenter. Die Genossenschaft erweitert ihr Geschäftsgebiet: Im Kreis Parchim-Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern) hat sie ein Agrar- und Energiehandelsgeschäft übernommen. Vorstandsmitglied Andreas Pape berichtete
über einen - nicht zuletzt preisbedingt - auf 532 Millionen Euro gestiegenen Umsatz und die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsfeldern. Unter dem Strich verbleibt ein Jahresüberschuss von 2,7 Millionen Euro. Die rund 3.000 Mitglieder Genossenschaft erhalten eine Dividende von drei Prozent.
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