Arbeiten sollen 2026 abgeschlossen sein
Rückbau des AKW Stade dauert zwei Jahre länger

In wenigen Jahren soll vom AKW Stade so gut wie nichts mehr zu sehen sein   | Foto: Martin Elsen/www.nord-luftbilder.de
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jd. Stade. Es ist eine Aufgabe für Jahrzehnte: Der Rückbau des Atomkraftwerks Stade wird fast ein Vierteljahrhundert in Anspruch nehmen. Im Jahr 2003 ging der am Elbufer gelegene Meiler vom Netz. 2026 soll - zwei Jahre später als geplant - sprichwörtlich Gras über die ganze Sache gewachsen sein. Das heißt: Der Bau mit seiner markanten runden Kuppel wird ganz verschwunden sein und an seiner Stelle soll sich dann die im Zusammenhang mit dem Atomausstieg immer wieder postulierte "grüne Wiese" erstrecken. In der Endphase des Rückbaus gab es jetzt noch einen Führungswechsel: Marco Albers ist seit dem 1. Dezember neuer Anlagenleiter. Er löst Marc Poppe ab.

Albers ist in dem vom Stromkonzern Preussen Elektra betriebenen Kraftwerk kein Unbekannter. Der Maschinenbauingenieur beschäftigte sich bereits in seiner Diplomarbeit mit dem AKW-Rückbau. 2008 begann der gebürtige Harsefelder im Kraftwerk Stade als Planungsingenieur und leitete dort zuletzt den Bereich Gebäudedekontamination. Nach einem Wechsel zum Kernkraftwerk Brunsbüttel, wo er an der Spitze der Projektgruppe Stilllegung und Rückbau geleitet hatte, kehrt Albers nun ans AKW Stade zurück.

In dem Kraftwerk läuft derzeit die vorletzte Phase des Rückbaus. Dazu gehört die Dekontamination der einzelnen Gebäudeteile. Im kommenden Jahr sollte deren Abriss beginnen. Doch das wird sich verzögern. Denn die Beseitigung des sogenannten Splitterschutzes nimmt mehr Zeit in Anspruch als erwartet. Bei dieser Schutzkonstruktion handelt es sich um mehr als 20.000 Tonnen schwere Betonstruktur im Reaktorgebäude, die aus 1.500 Segmenten besteht.

Diese zum Teil zweieinhalb Meter dicken Betonwände müssen in handliche Brocken zersägt werden, um überhaupt transportiert werden zu können. Bevor die Betonteile in die auf dem AKW-Gelände eingerichtete Wiederverwertungsanlage gehen, werden sie akribisch auf Radioaktivität untersucht.

Über die Hälfte der Betonmassen ist bereits abgebaut. Aber die Zerlegung der 14 Tonnen schweren Betonsegmente ist deutlich zeitintensiver als gedacht, so dass der Abbau der gesamten Betonstruktur gut zwei Jahre länger dauern wird. Derzeit geht Preussen Elektra davon aus, dass der Rückbau inklusive des Abbruchs der Gebäude im Jahr 2026 beendet werden kann. Nach Angaben des Unternehmens sind auf dem Gelände noch 40 eigene Mitarbeiter sowie rund 260 Beschäftigte von Fremdfirmen tätig.

Mehr als eine Milliarde Euro wird der komplette Rückbau des AKW Stade kosten. Bereits vor Beginn des Rückbaus im Jahr 2005 wurden die Brennelemente in die französische Wiederaufbereitungsanlage La Hague gebracht. Damit waren gleich zu Beginn der Rückbauarbeiten die Komponenten entfernt, die mit Abstand die größte Strahlenbelastung aufwiesen.

Für die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle wurde auf dem Gelände eigens eine spezielle Halle errichtet: das Standortzwischenlager "LarA" (Lager für radioaktive Abfälle). Dort befinden sich rund 3.000 Tonnen mit kontaminiertem Material, eingelagert in speziellen, mit Blei verstärkten Stahlbehältern. Für das Zwischenlager, das ausschließlich Abfälle aus dem Rückbau des AKW Stade aufnimmt, besteht eine Genehmigung bis zum Jahr 2047. Preussen Elektra will diese Abfälle in den "Schacht Konrad" bei Salzgitter schaffen, sobald dieser als Endlager genehmigt ist.

In wenigen Jahren soll vom AKW Stade so gut wie nichts mehr zu sehen sein   | Foto: Martin Elsen/www.nord-luftbilder.de
Marco Albers ist als 
technischer Leiter für den Rückbau des AKW Stade zuständig  | Foto: Preussen Elektra
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Jörg Dammann aus Stade

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