Schüler checken ihre Chefs von morgen
Bei der dritten Ausbildungsmesse im Metropol in Stade stand gegenseitiges Kennenlernen auf dem Plan
sb. Stade. Mit großem Erfolg hatten die Arbeitsagentur und das Jobcenter Stade am vergangenen Freitag zu ihrer dritten Jobmesse ins Stader Veranstaltungszentrum "Metropol" eingeladen. "Die Location gibt unserer Messe einen Hauch von Event-Charakter", freut sich Susanne Serbest, Pressesprecherin der Arbeitsagentur Stade.
Die Organisatoren hatten sich bei der Auswahl des Messetermins bewusst für einen Freitag Nachmittag entschieden. "Dann haben auch viele Eltern Zeit, gemeinsam mit ihren Kindern die Stände zu besuchen", sagte Susanne Serbest. Aufgrund der großen Nachfrage seitens der Aussteller wurde die Messefläche um ein großes Zelt erweitert. So konnten 30 Firmen untergebracht werden, die untereinander um den Lehrling von morgen buhlten. "Die Konkurrenz um gute Auszubildende wird immer größer", bestätigte Pressesprecherin Serbest. "In Folge dessen werden die Betriebe konzessionsbereiter, versuchen ihr Glück auch mit Lehrlingen, die nur ein durchschnittliches Schulzeugnis vorweisen können."
Einige Aussteller besuchten die Messe nicht vordringlich auf der Suche nach Auszubildenden, sondern vielmehr, um bei den jungen Leuten Präsenz zu zeigen. Dazu gehörte die "K&S Seniorenresidenz" aus Buxtehude. "Wir haben unsere Auszubildenden für 2019 schon zusammen", sagten Pflegedienstleiterin Ivonne Stoldte und Residenzleiter Lars Oldach. "Wir hatten allerdings schon einige Anfragen für ein Schülerpraktikum, die wir im Rahmen unserer Möglichkeiten gern realisieren."
Ein Praktikum oder eine Lehrstelle - das war auch das erklärte Ziel von Saman Adil (17) und seiner Schwester Leena Adil (22) aus dem Irak. Die geflüchteten Geschwister besuchten die Messe, um Kontakte zu Betrieben aus der Region zu knüpfen. Saman Adil besucht zurzeit die Stader Jobelmann-Schule mit dem Ziel, dort einen guten Hauptschulabschluss zu machen. Er träumt von einer Ausbildung im Bereich Logistik. "Ich habe bereits Betriebspraktika bei Eisen Trabandt, bei Hasselbring und beim Handelshof gemacht", erzählt er. "Das hat mir sehr gut gefallen." Seine Schwester Leena hat bereits in der Altenpflege und in einer Zahnarztpraxis Praktika absolviert. "Dabei habe ich festgestellt, dass der medizinische Bereich nicht das Richtige für mich ist", sagt sie. Zurzeit absolviert sie an der Stader Berufsschule BBSII eine Ausbildung zur kaufmännischen Assistentin. "Am liebsten würde ich danach in einer Spedition oder im Groß- und Außenhandel arbeiten", sagt sie.
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