Schüler stürmten das Stadeum auf Job-Suche
Rund 4.500 junge Leute besuchten die traditionelle Ausbildungsmesse in Stade / Unternehmen werben um Azubis
sb. Stade. "Das sind unsere Mitarbeiter von morgen", sagte Norbert Wichers am Stand der Bäckerinnung Stade und zeigte auf die vielen Teenager, die am Mittwoch die Ausbildungsmesse im Stadeum besuchten. Insgesamt stürmten rund 4.500 junge Leute das Veranstaltungszentrum in Stade und informierten sich an den rund 70 Ständen über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Schule.
Auch viele Flüchtlinge nutzten die Messe, um sich beruflich zu orientieren und Kontakte zu knüpfen. Weil deren Deutschkenntnisse teilweise noch nicht so gut waren, hatte sich Norbert Wichers perfekt vorbereitet. Er hatte für jeden Beruf vom Bäcker über den Konditor bis zum Fachverkäufer ein passendes Bild dabei und hielt Listen für Praktika bereit. Der Bäckermeister und Berufsschullehrer hatte schon wenige Stunden nach Messeeröffnung eine interessante Beobachtung gemacht. "Bei den Flüchtlingen aus Afghanistan und Syrien ist es im Vergleich zum deutschen Nachwuchs genau umgekehrt: Die jungen Männer wollen in den Verkauf, die jungen Frauen in die Backstube."
Hartmut Holst, Hausleiter von Marktkauf in Stade, war das erste Mal auf der Ausbildungsmesse im Stadeum dabei. "Wir wollen auf unsere starken Ausbildungsangebote aufmerksam machen und Kontakte knüpfen", sagte er. Marktkauf bildet u.a. Verkäufer und Einzelhandelskaufleute, aber auch Fleischer und sogenannte Frischespezialisten aus. Unterstützt wurde Hartmut Holst am Messestand von Patrick Wielk. Der 19-Jährige hat diesen Sommer bei Marktkauf in Stade sein duales Studium im Einzelhandel begonnen - "eine unserer ganz neuen Ausbildungen, auf die ich sehr stolz bin", sagt der Hausleiter.
Einer der "alten Hasen" auf der Stader Ausbildungsmesse war die Firma Viebrockhaus aus Harsefeld. Das Bauunternehmen hatte gleich vier Experten an seinem Stand: Udo Wenning für angehende Maurer, Laura Steen für den kaufmännischen Bereich, Stefan Meyer für den Elektrobereich und Benjamin Kruse für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. "Die jungen Leute sind interessiert, insbesondere für die Ausbildung zum technischen Zeichner hatten wir schon viele Anfragen", sagt Stefan Meyer. Wie viele Aussteller hatte auch er beobachtet, dass neben den Schülern viele Lehrer an die Stände kamen und um Informationen und Material baten. "Da wird im Unterricht wohl noch viel nachbereitet", vermutete er.
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