Seitenleitwerke sichern Jobs
Stader Airbuswerk profitiert von China-Deal

Die Airbus-Fertigung in China wird ausgebaut | Foto: Airbus
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Was hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit dem Airbuswerk in Stade zu tun? Auf den ersten Blick nichts, aktuell aber jede Menge. Macron wurde jüngst bei seinem Staatsbesuch in China von Airbus-Chef Guillaume Faury begleitet. Dabei wurde ein Vertrag unterzeichnet, der den Ausbau der Airbusproduktion in China besiegelt. Eine zweite Fertigungslinie für den A320 wird im chinesischen Airbuswerk in der 3,8-Millionen-Einwohnermetropole Tianjin, rund 120 Kilometer von Peking entfernt, gebaut. Und die Seitenleitwerke, die dort benötigt werden, kommen allesamt aus Stade. Bei der Unterschrift unter die Verträge waren Macron und Chinas Staatschef Xi Jinping dabei.

Seit 2008 baut Airbus in China Flugzeuge der A320-Familie. Ein Grund für das Engagement des Flugzeugbauers in China: Airbus geht laut einer eigenen Pressemitteilung davon aus, dass die Luftverkehrsbranche in China in den kommenden 20 Jahren um jährlich 5,3 Prozent wachsen wird. Der weltweite Anstieg in diesem Sektor liegt dagegen bei nur 3,6 Prozent.

"Wir werden davon profitieren", sagt Tamer Yüksel, der Betriebsratschef im Stader Airbuswerk. Von dort gehen die Seitenleitwerke bereits jetzt nach China. Außerdem nach Toulouse, in die USA und Finkenwerder. Der Standort Stade werde also in Zukunft noch besser ausgelastet sein - gut für die Jobs in diesem Airbuswerk.
Der Betriebsratschef hofft, dass es angesichts des hohen logistischen Aufwands für den Transport der Seitenleitwerke nach China dauerhaft bei der Produktion in Stade bleibt. "Nicht, dass jemand auf die Idee kommt, auch die Seitenleitwerke vor Ort zu produzieren."

Übrigens: Eine Niedersächsin, die weit dichter an Stade ist, sieht das wirtschaftliche Engagement europäischer Unternehmen in China deutlich kritischer. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen warnte fast parallel zur Vertragsunterzeichnung vor zu engen wirtschaftlichen Verflechtungen mit China. Airbus spricht in seiner Stellungnahme zum China-Deal dagegen von einem "Privileg", der Partner der Wahl für den Markt der zivilen Luftfahrt in China zu sein.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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