Leichter Rückgang der Arbeitslosenzahl
Stader Arbeitsagentur zog Bilanz für 2021: Stabile Situation trotz Corona

Gerade die Langzeitarbeitslosen haben Schwierigkeiten zurück  in die Berufswelt zu finden.  | Foto: Fotolia k.c./Montage MSR
  • Gerade die Langzeitarbeitslosen haben Schwierigkeiten zurück in die Berufswelt zu finden.
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jul. Stade. Der Arbeitsmarkt steht weiter vor großen Herausforderungen: Auch im letzten Jahr haben sich die Auswirkungen der Pandemie auf die Beschäftigung niedergeschlagen. Trotz alledem fällt die Bilanz der Stader Agentur für Arbeit eher positiv aus. Und die Erwartungen für dieses Jahr sind gar nicht so schlecht wie befürchtet.

Zu Beginn des Jahres 2021 sei die Entwicklung noch von den staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise geprägt gewesen, berichtet Dagmar Froelich, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit. "Zum Ende des ersten Quartals setzte die Erholung ein. Im Mai lag die Arbeitslosigkeit erstmals wieder unter den Werten von 2020", sagt die Agentur-Chefin. Im weiteren Verlauf des Jahres bis Dezember seien die Arbeitslosenzahlen rückläufig gewesen. "Bis zum Jahresende zeigten sie sogar wieder die saisontypische Dynamik."

Die Zahl der Arbeitslosen, die bei der Agentur für Arbeit Stade gemeldet sind, ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent gesunken. Waren im Jahr 2020 noch durchschnittlich 16.464. Personen arbeitslos gemeldet, so waren es 2021 16.260 Personen. Das ergab für 2021 eine Arbeitslosenquote in Höhe von 5,2 Prozent. Dieser Wert gilt für den gesamten Bezirk der Stader Arbeits-Agentur. Nur bezogen auf den Landkreis Stade, lag der Wert mit sechs Prozent ein wenig höher.

Schaut man sich genauer an, wer 2021 auf Suche nach Arbeit war, so lassen sich unterschiedliche Entwicklungen feststellen. Während es bei der Gruppe der Jugendlichen bis 25 Jahre den höchsten Rückgang der Arbeitslosigkeit mit -8,6 Prozent gab, ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen mit 23,7 Prozent deutlich angestiegen.

Eine erfreuliche Entwicklung wurde bei der Arbeitskräftenachfrage festgehalten. So wurden im Jahr 2021 der Agentur für Arbeit Stade insgesamt 9.830 freie Arbeitsstellen gemeldet und somit konnte ein Anstieg von 14,3 Prozent festgestellt werden. Die größte Anzahl an Nachfragen kam aus dem Bereich der Leiharbeit. An zweiter und dritter Stelle folgten dann die Nachfragen aus dem Handel und dem Gesundheits- und Sozialwesen. In den meisten Branchen konnte ein Anstieg erfasst werden, doch das Vorkrisenniveau konnte noch nicht erreicht werden.

Auch die Kurzarbeit war im Jahr 2021 ein wichtiges Thema und wurde vermehrt in Anspruch genommen, weil einige Firmen mit indirekten Folgen der Pandemie, wie Lieferengpässen von Rohstoffen und Vorprodukten, zu kämpfen hatten.

Für das Jahr 2022 macht Froelich folgende Prognosen: "Wir erwarten einen weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit bei zeitgleichem Anstieg der Beschäftigten. Es ist davon auszugehen, dass sich der regionale Arbeitsmarkt weiter erholt und auf das Vorkrisenniveau zurückkehrt." Außerdem sei sie der Auffassung, dass in allen Branchen neue Arbeitsplätze entstehen werden. Die meisten freien Stellen gebe es in den Bereichen Gesundheit, Erziehung, öffentliche Dienstleistungen und in der Logistik. Ihrer Meinung nach werde der Arbeitsmarkt in 2022 aber weiterhin mit zwei Herausforderungen zu kämpfen haben: dem Fachkräftemangel und der Langzeitarbeitslosigkeit. Um auch hier Erfolge zu erzielen, müssen "alle Potenziale der Arbeitslosen und der Beschäftigten durch Weiterbildung entwickelt und genutzt werden", so Froelich.

Redakteur:

WOCHENBLATT Praktikant aus Nordheide Wochenblatt

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