Tarifstreit: Sind die Verwaltungen im Landkreis Stade auf mögliche Lohnerhöhungen vorbereitet?
(lt). In Deutschland tobt der Tarifstreit, in zahlreichen Städten legten Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in den vergangenen Tagen ihre Arbeit nieder. Grund: Die Gewerkschaften fordern für die rund zwei Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen einen Sockelbetrag von 100 Euro für alle und zusätzlich 3,5 Prozent aufs Gehalt, dazu kommen sollen eine Zulage von 70 Euro für Beschäftigte im Nahverkehr, höhere Nachtschichtzuschläge in den Krankenhäusern, steigende Azubi-Vergütungen, eine Übernahme aller Lehrlinge, ein einheitlicher Urlaubsanspruch von 30 Tagen und der Ausschluss von sachgrundlos befristeten Arbeitsverträgen.
Doch wie sind eigentlich die Verwaltungen der Städte und Kommunen in der Region auf die mögliche Tariferhöhung eingestellt? Das WOCHENBLATT hat nachgefragt:
Für die Verwaltung des Landkreises Stade kommt die mögliche Tariferhöhung nicht überraschend. Im laufenden Haushalt ist laut Landkreis-Sprecher Christian Schmidt ab dem 1. März dieses Jahres bereits eine Gehaltserhöhung von drei Prozent für die insgesamt 630 Tarifbeschäftigten eingeplant. Das entspricht einer Summe von 630.000 Euro.
Auch die Verwaltung der Hansestadt Stade ist auf eine mögliche Tariferhöhung eingestellt. Zurzeit werde zudem eine Notdienstvereinbarung erarbeitet falls es zu erneuten Streiks kommen sollte, so Bürgermeisterin Silvia Nieber. An einem Streik auf dem Stader Pferdemarkt hatten sich am 18. März 28 Kita-Angestellte, drei Verwaltungsmitarbeiter sowie 17 Mitarbeiter der Kommunalen Betriebe Stade (KBS) beteiligt.
Die Buxtehuder Stadtverwaltung sieht sich ebenfalls gut vorbereitet auf eine mögliche Tariferhöhung. Nach Angaben von Fachbereichsleiter Ralf Dessel ist eine drei-prozentige Steigerung im Haushalt eingeplant: 615.000 Euro hat die Stadt dafür vorgesehen.
In der Samtgemeinde Harsefeld sind im Haushalt rund 100.000 Euro für eine mögliche Tariferhöhung vorgesehen. Die Verwaltung rechne aber nicht mit einer Steigerung um 3,5 Prozent, sondern gehe von zwei bis 2,5 Prozent aus, so Kämmerer Ulrich Pergande.
Die Elbe-Kliniken Stade und Buxtehude sind von den aktuellen Tarifverhandlungen nicht unmittelbar betroffen, weil die Elbe-Kliniken nicht tarifgebunden sind, erklärt Betriebsleiter Martin Grasselli auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Vor einigen Jahren seien die Krankenhäuser aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten. Seitdem orientieren sich die Elbe-Kliniken zwar am geltenden Tarifvertrag, seien aber nicht gezwungen, ihn eins zu eins umzusetzen.
Redakteur:Lena Stehr |
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