Stader Streitthema
Über den geplanten Surfpark wird in Stade weiter kontrovers diskutiert

Ein Surfpark würde viele Gäste anlocken. Doch das Projekt bleibt umstritten | Foto: Wavegarden
  • Ein Surfpark würde viele Gäste anlocken. Doch das Projekt bleibt umstritten
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jd. Stade. Bereits im Sommer 2018 stellte das WOCHENBLATT das Vorhaben des Altländer Projektierers Jan Podbielski und seines Bruders Dirk vor, im Süden Stades einen Surfpark zu errichten. In den Folgejahren wurde jeweils ein aktueller Sachstand zu dem 20-Millionen-Euro-Projekt geliefert. Wurde über diesen langen Zeitraum hinweg das Vorhaben nicht ernst genommen? Oder wie lässt es sich erklären, dass sich erst in dieser letzten Phase der Planungen öffentlich Widerstand regt? Es hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, die gegen die Surfpark-Pläne Sturm läuft. Gemeinsam mit vier Umweltverbänden soll die Kritik auf einer Pressekonferenz Ende Januar noch einmal untermauert werden.

In Sachen "Surfgarten" - so wird die Stader Anlage heißen, die in Lizenz des spanischen Herstellers Wavegarden betrieben werden soll - befinden sich die Podbielski-Brüder schon fast auf der Zielgeraden. In der ersten Januarwoche endete die öffentliche Auslegung für den Bebauungsplan "Surf- und Gewerbepark Stade", mit dem die Hansestadt die bauleitplanerischen Voraussetzungen für den Bau der Freizeiteinrichtung und die Ansiedlung von möglichst nachhaltig produzierendem Gewerbe schaffen will.

Stader Surfpark soll 2024 eröffnet werden

Im Zuge der öffentlichen Auslegung haben nach Angaben der Stadt neben Behörden und den sogenannten Trägern öffentlicher Belange rund 300 Bürger eine Stellungnahme abgegeben. Die Hinweise und Anmerkungen aus den Reihen der Bevölkerung seien zu 83 Prozent positiv gegenüber den Surfpark-Plänen ausgefallen, heißt es aus dem Rathaus. Lediglich 17 Prozent lehnten das Projekt ab.

Sämtliche Stellungnahmen durchlaufen nun einen formalen Abwägungsprozess, ehe der Stader Rat - voraussichtlich im zweiten Quartal - per Satzungsbeschluss Baurecht schaffen kann. Erst danach können die Podbielskis einen Bauantrag einreichen. Dessen Genehmigung darf nicht abgelehnt werden, sofern sich die Projektierer an die Vorgaben des B-Plans halten.

Nach dem derzeitigen Stand dürfte es so gut wie sicher sein, dass sich eine Mehrheit im Rat für den B-Plan ausspricht. In allen Fraktionen scheint die Zahl der Surfpark-Befürworter zu überwiegen, selbst ein Teil der Grünen hat "Wohlwollen" signalisiert, die Fraktion scheint eine Pro-Haltung einzunehmen, während im Ortsverein die Stimmung wohl eher kontra ist.

Jetzt aber wollen die Stader "Alt-Grünen" Silke und Ulrich Hemke das Thema Surfpark auf Kreisverbands-Ebene hieven. Es sei geboten, dass gerade die Partei, die sich für mehr Klimaschutz einsetzt, sich vor Ort politisch positioniere. "Dieses kann nicht allein Sache eines Ortsverbandes oder gar nur einer Fraktion sein", so die Hemkes. Solchen innerparteilichen Streit müssen die Linken nicht fürchten: Dort stößt das Bauvorhaben auf einhellige Ablehnung.

Landwirte und Jägerschaft protestieren gegen Stader Surfpark

• In der Kontroverse um den Surfpark geht es vor allem die Aspekte Nachhaltigkeit und Natur- bzw. Klimaschutz. Was Jan Podbielski hier vorhat, lesen Sie in der Samstags-Ausgabe des WOCHENBLATT. Ein Surfpark würde viele Gäste anlocken. Doch das Projekt bleibt umstritten

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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