Urlauberzahlen in Stade stagnieren
Tourismus-GmbH steuert gegen den Landestrend / Neue Varianten der Pauschalangebote
tp. Stade. Einen der letzten warmen Sommertage genoss kürzlich Familienvater Thomas Müller aus Dinkelsbühl in Mittelfranken (Bayern) mit seiner Ehefrau Agnes und den Töchtern Pauline, Anna und Katrin bei einer Sightseeing-Tour in der Stader Altstadt. Doch die Zahl der Feriengäste in Stade stagniert. "Wir würden uns mehr Zulauf wünschen", sagt Egon Ahrens, Chef der "Stade Tourismus GmbH", mit besorgter Miene. Schon seit zwei Jahren liegen die Besucherzahlen in der Touristenstadt Stade etwa auf gleichem Niveau, in einigen Bereichen gehen sie sogar zurück. Laut Egon Ahrens ein "allgemeiner, niedersachsenweiter Trend".
"Traumhafte jährliche Steigerungen von bis zu zwölf Prozent bei den Übernachtungszahlen - wie vor einigen Jahren - gibt es nicht mehr", bedauert Ahrens, der im November die endgültigen Daten für Stade vom Statistischen Bundesamt erwartet.
Doch in den eigenen Erhebungen der Stade Tourismus-GmbH zeichnet sich schon jetzt eine eher rückläufige Entwicklung ab, etwa beim städtischen Wohnmobilstellplatz. Die Übernachtungszahlen bis Juni 2015 sanken dort leicht auf 5.400 gegenüber 5.500 im Vorjahreszeitraum.
Die Zahl der Gästeführungen der Stade Tourismus-GmbH sank bis Juni 2015 auf 610 gegenüber 630 im Vorjahreszeitraum.
Die städtischen Fremdenverkehrsprofis wollen nun gegensteuern, u. a. mit neuen Varianten der beliebten Pauschalangebote für Busgruppen mit Übernachtung, Essen und Programm. Denn in diesem Geschäftsbereich stiegen die Buchungen von 66 bis Juni vergangenen Jahres auf 87 im Juni 2015. Was in kaum einem Pauschal-Paket fehlen darf, ist ein Rundgang durch die Altstadt mit den markanten Fachwerkgiebeln. Und: "Wir bewerben Stade immer in Zusammenhang mit attraktiven Zielen im Umland, damit die Gäste länger bleiben als einen Tag", sagt Ahrens. Dazu gehören die Weltstadt Hamburg, die Nordseeküste bei Cuxhaven, der Zoo Wingst, das Alte Land und Kehdingen.
Familie Müller verbrachte eine Woche im Landkreis Stade. Ihr Domizil war das Feriendorf Altes Land. Von dort starteten sie diverse Tagesausflüge - nicht nur in die Stader Altstadt mit Fischmarkt und Schwedenspeicher. Ein Urlaubs-Highlight war das Musical "König der Löwen" in Hamburg.
Die Müllers wurden wurden durch Freunde auf Stade aufmerksam und planten ihren Aufenthalt dann mit Hilfe des Internets. Hier geht die Stade Tourismus-GbH übrigens voll mit dem Trend. Egon Ahrens: "Reiseplanungen online nehmen deutlich zu. Im Gegenzug müssen wir immer weniger Prospekte drucken lassen. Das spart Geld."
So einen weiten Weg wie die Meiers aus Bayern nehmen übrigens eher wenige in Kauf. Die meisten Stade-Urlauber kommen aus Norddeutschland, Nordrhein Westfalen und Berlin.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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