Einkaufen mit Termin
Wieder Leben in der Stadt dank "Click and Meet"
(jab/sla./ah). In der Region heißt es dank der neuen Corona-Verordnung nicht mehr nur am Telefon in den Geschäften Kleidung und Bücher ordern. Seit Montag ist es endlich wieder möglich, die Läden zu betreten, sich beraten zu lassen und die Ware vor dem Kauf anzufassen. Möglich macht es "Click and Meet": Einkaufen mit Termin.
"Es ist ein tolles Gefühl, wir sind richtig happy, die Kunden wiederzusehen", sagt Luisa Kern, Abteilungsleiterin für Damenoberbekleidung bei Stackmann in Buxtehude. Mit einer Zähl-App registriert sie alle Kunden, die sich telefonisch und online angemeldet haben sowie auch die Spontan-Shopper. Von den insgesamt 350 Kunden, die das Modehaus nach den jüngsten Regeln einlässt, sodass jeder 40 Quadratmeter zum Shoppen hat, wurde ein Kontingent für 150 spontane Kunden eingeräumt. Seit Freitag liefen die Vorbereitungen für die Öffnung auf Hochtouren. Es wurde eine "schnelle Rückgabe"-Station eingerichtet. "Die Bestell-Gutscheine über 10 Euro aus den Lockdown-Zeiten können noch bis Ende März eingelöst werden", sagt Marketing-Mitarbeiterin Ines Schmidt.
Auch Beatrice Kietzmann, Inhaberin von "Sie, Dessous & mehr" in Buxtehude, hatte gleich am Montag durchgehend halbstündige Termine für die persönliche Beratung, "auf die viele Kundinnen sehnsüchtig gewartet haben", so Kietzmann.
Ute Rönner von "K&T-Koch- und Tischkultur" freut sich ebenfalls über die Lockerungen mitten in ihrem Räumungsverkauf, da sie ihre Kunden nun wieder persönlich beraten kann.
Per Internet (www.intersport.de) und Telefon (04141-44443) oder ganz spontan an der Tür: Auch bei Intersport Rolff in Stade gibt es Termine für Beratung und auch nur zum Shoppen im Stundentakt. 20 Kunden dürfen das Geschäft gleichzeitig betreten und jeder bekommt einen Korb für die Ware an die Hand. Sind alle weg, ist der Laden voll. Zur Registrierung der Kontaktdaten nutzt das Geschäft die App "e-guest", die auch in der Gastronomie zum Einsatz kommt. Sollte aber jemand kein Handy dabeihaben, für den gibt es noch die Papierversion.
"Die Kunden können sich in Ruhe umsehen. Es besteht auch keine Verpflichtung, etwas kaufen zu müssen", sagt Intersport-Inhaber Thomas Rolff. Am Montagmorgen war der Andrang noch übersichtlich, aber Rolff rechnet damit, dass die Kunden zunächst noch ihre Hemmungen verlieren müssten. Eine Kundin, die die Chance zum Shoppen gleich genutzt hat, ist Krankenschwester Melina Müller. Sie war die Erste, die sich während des Räumungsverkaufs im Laden umschauen konnte. Zwei Oberteile wanderten in den Einkaufskorb. "Die Innenstädte sind wie ausgestorben, da muss ich doch den lokalen Einzelhandel vor der Haustür unterstützen", sagt Müller.
Monika Krüger von "Das Wäschehaus" in Stade kann sich über zu wenig Kundschaft nicht beschweren. 22 Personen hatten einen Termin zum Einkaufen gebucht. "Es ist schön, die Menschen wieder im Laden zu haben", sagt sie. Besonders bei Miederwaren sei eine persönliche Beratung und das Anprobieren enorm wichtig. Auch wenn sie derzeit darauf verzichtet, bei ihren Kunden Maß zu nehmen, um ausreichend Abstand zu halten.
Die Kunden von Möbel Jähnichen nehmen das Angebot gut in Anspruch, sagt Geschäftsführer Arndt Grube. Dass sie per "Click and Meet" öffnen dürfen, sei ein Schritt in Richtung Normalität, sagt Grube.
Über 400 Online-Anmeldungen (Telefon 0800-3522222 und www.moebel-kraft.de/termin) trafen bis Montag bei Möbel Kraft in Buchholz ein. Hausleiter Torben Woelke stand am Montag am Haupteingang und kontrollierte das System. "Es klappt alles prima. Die Kunden verhielten sich sehr diszipliniert, auch wenn sie wenige Minuten warten mussten. Sicherheit geht in dieser Situation vor. Click and Meet funktioniert sehr gut", so Torben Woelke.
"Zusätzlich dürfen Interessierte individuelle Beratungstermine mit unserem Küchenplanungsteam vereinbaren. Diese dauern etwas länger und müssen daher separat vereinbart werden", so Torben Woelke. Möbel Kraft verfügt über eine Verkaufsfläche von rund 27.000 Quadratmetern. "Wir dürfen maximal 500 Kunden gleichzeitig ins Haus lassen. Diese Zahl erreichen wir bei Weitem nicht. Selbstverständlich achten wir auf die Einhaltung sämtlicher Hygiene-Sicherheitsvorschriften", sagt Woelke.
Auch Oliver Wamberski, Inhaber des WABA Jeans Stores in Seevetal (Telefon 04105-3807, www.waba-jeansstore.de), freut sich über die Möglichkeit, die Geschäftsräume zu öffnen: "Wir dürfen bei einer Verkaufsfläche von rund 700 Quadratmetern maximal 17 Kunden gleichzeitig ins Haus lassen. Dieses kontrollieren wir am Eingang. Doch haben wir selten diese Besucheranzahl bei uns."
Das Team hat sich auf die Hygienevorschriften vorbereitet. So wurden zwei Umkleidekabinen geschlossen. Am Eingang müssen Anmeldeformulare ausgefüllt werden, sodass eine Nachverfolgung der Kunden möglich ist. "Wir freuen uns, endlich wieder Kunden im Geschäft zu haben", so Oliver Wamberski.
20 Kunden zur gleichen Zeit lässt das Technikkaufhaus "expert Blödorn" im Luhe Park in Winsen gleichzeitig in die Verkaufsräume. "Wir dürften noch ein paar mehr hereinlassen, fangen aber lieber langsam an", sagt Geschäftsführer Gerrit Heinrich. Zwar gebe es viele Terminanfragen, doch vom großen Run will Heinrich noch nicht sprechen. "Wir sind froh, dass wir wieder öffnen dürfen, doch das kann nur ein erster Schritt sein", so der Unternehmer. Denn das "Click & Meet" sei sehr personalintensiv. Wer bei "expert Blödorn" einen Termin buchen möchte, kann dies unter der Rufnummer 04171-880971 machen.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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