Bau als Chance für die Region
Wirtschaft diskutiert über Autobahn A20
(nw/jab). Die Industrie- und Handelskammern Stade und Schleswig-Holstein für den Elbe-Weser-Raum haben im Rahmen der Veranstaltung "Meine Region, mein Tunnel" über die A20 diskutiert. Der Tenor: Die A20 sei mehr als eine Autobahn, könne beim Zusammenwachsen der Unterelberegion einen entscheidenden Schritt beitragen und so die ganze Region stärken. Vor allem könnte sie im Wirtschaften von Unternehmern nördlich und südlich der Elbe eine herausragende Stellung einnehmen.
Die Teilnehmer sprachen u.a. darüber, welche Perspektiven und Chancen die Autobahn bietet, aber auch, welche kritischen Punkte dabei zu berücksichtigen sind. Saskia Deckenbach von der Wirtschaftsförderung der Hansestadt Stade sieht in dem A20-Tunnel bei Glückstadt einen Katalysator: „Das Autobahnrechteck aus A20, A23, A7 und A26 schafft ein Verkehrsnetz, das unter anderem Logistikdienstleistungen und den Austausch von Fachkräften voranbringen wird.“ Roy Kühnast, Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung der Kreise Steinburg und Dithmarschen, ergänzte: „Die Unterelberegion könnte endlich zu anderen Wirtschaftsregionen wie Rhein-Main aufschließen, wenn unser Wirtschaftsraum nicht mehr zerschnitten wäre.“ „Die Logistik wird an einem bestimmten Punkt analog und braucht dann eine verlässliche Infrastruktur", sagt Andreas Meyer, Logistikunternehmer aus Bremervörde. Es könne nicht sein, dass Fahrt- und Lebenszeit vergeudet werde, weil die Verkehrsverbindungen nicht stimmten.
Angesprochen auf das Klimaschutzurteil des Bundesverfassungsgerichts, stellten alle Diskutanten klar, dass sich die Gesellschaft in einer schwierigen Diskussion befinde. Nötig sei ein Dialog, in dem alle einander zuhörten, aber auch aufeinander zugingen. Gesichtspunkte wie volkswirtschaftliche Kosten seien abzuwägen. Dabei sei der Eingriff in die Natur für die Autobahn mit ihrem Nutzen in Bezug zu setzen. Es gehe auch darum, Standortsicherung zu betreiben. Die A20 sei die Voraussetzung für eine Entwicklung der Unterelberegion auf Jahrzehnte.
Abschließend betonten alle Diskutanten, dass es endlich Planungssicherheit geben müsse. Die A20 sei von der Politik zugesagt worden. Diese Zusagen müssten nun eingelöst werden. Saskia Deckenbach: „Wir wollen nicht, dass unsere Region weiter getrennt bleibt.“
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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