Stelle
Alte Eichen wurden nicht geschädigt
"Wurden alte Eichen in Stelle nachhaltig geschädigt?" titelte das WOCHENBLATT kürzlich und berichtete über Beschwerden vom BUND und den Grünen, dass beim Bau des Kreisverkehrs zum Gewerbegebiet Fachenfelde-Süd keine Rücksicht auf die Natur genommen werde. Ziel war, den Bau des Aldi-Zentrallagers (mal wieder) in Misskredit zu bringen.
Jetzt scheint es aber so, dass sich Aldi-Gegner Lothar Steffen, der sowohl den BUND als auch die Grünen vertritt, ein Eigentor mit den Behauptungen geschossen haben. Das wäre nicht das erste Mal. Schon mit dem alten Häuptlingsgrab auf dem Gelände wurde mehrfach versucht, den Bau des Lagers zu verhindern, um keine Gedenkstätte zu zerstören. Bis sich herausstellte, dass das Grab leer war (das WOCHENBLATT berichtete).
Aldi und die ausführende Baufirma nahmen die Kritik zum Anlass ein Gutachten über die angebliche Schädigung der Bäume zu erstellen. Das Ergebnis ist erstaunlich und wirft ein schlechtes Licht auf den Umweltverband BUND. "Die ursprünglich abgebildete Wurzel seitens der Bedenkenträger stellte sich als Wurzel einer Kiefer heraus", heißt es in dem Gutachten. Und weiter: "Mehrere Fachleute haben uns unabhängig voneinander bestätigt, dass dies dem Fachkundigen (BUND) bereits augenscheinlich auffallen hätte müssen. Die Wurzeln von Eichen sehen anders aus. Das hätte einem Landschaftsarchitekten wie Lothar Steffen umgehend auffallen müssen."
Der Zaun zum Schutz des Biotops sei bereits Monate vor Beginn der Bauarbeiten aufgestellt worden. Er nur wurde zur Erstellung von Bauleistungen im Rahmen des Kreisverkehr-Neubaus temporär entfernt.
"Dieser Vorgang war allen am Bau beteiligten bekannt. Bereits vor Vergabe der Arbeiten an den Unternehmer wurden alle Bauphasen den Behörden und Ämtern zur Prüfung und Freigabe zugesandt" sagt Hassibullah Assif, Projektmanager der Baufirma Alba aus Hamburg. "Die Planungsbüros, die unseren Bauherrn beraten, standen und stehen auch im direkten Auftragsverhältnis mit den lokalen Behörden und Ämtern. Wir haben bewusst auf ortskundige Büros zurückgegriffen, da nur so sichergestellt werden kann, dass alles bestmöglich läuft."
Mehr noch: Vor Beginn der Bauarbeiten wurden - wissentlich, dass das Biotop ein sensibles Thema ist - Beweisfotos erstellt, die zeigen, dass der besagte Baum bereits vor Beginn der Arbeiten trocken aussah. "Nach Rücksprache mit unserem Beratungsbüro PGL hat der Baum seine guten Tage bereits hinter sich gebracht, ganz unabhängig von den ALDI Bauarbeiten, die erst seit Ende vergangenen Jahres aufgenommen wurden", so Assif weiter. "Letztlich ist es zu keinem Schaden bei diesem oder anderen Bäumen gekommen, da es sich um eine Missinterpretation seitens der Bedenkenträger gehandelt hat, die umgehend aufgehoben worden wären, wenn man sich direkt an uns gewandt hätte. Ungeachtet des falschen Alarms wurden umgehend Maßnahmen zur Beurteilung des Vorfalls ergriffen, da das Biotop und die Umwelt für uns einen übergeordneten Stellenwert darstellen."
"Allgemein möchten wir anmerken, dass wir froh und erleichtert sind, dass keiner beim Betreten der Baustelle zu Schaden gekommen ist", sagt der Projektmanager. "Sämtliche Fotos können von diesem Winkel nicht aufgenommen werden, ohne die Baustelle zu betreten. Und dass, obwohl es eine umfassende Beschilderung gibt, die auf die Gefahren hinweist. Das Betreten der Baustelle ist unserem Unternehmer ebenfalls nicht bekannt gewesen. Wäre es hier zu einem Personenschaden gekommen, hätte dies nach aller Wahrscheinlichkeit einen Baustopp nach sich gezogen, der die Baustelle deutlich aus dem Terminplan geworfen hätte. Dies hätte u.a. einen negativen Einfluss auf die Verkehrsverhältnisse auf der Harburger Straße gehabt."
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