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"Nehmen den Individualgeruch auf"

Der Beginn einer Suchaktion | Foto: Mantrailer Nord
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thl. Stelle. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn Menschen vermisst werden - Rettungshunde mit spezieller Ausbildung, sogenannte Mantrailer. Ihre Aufgabe: Den Geruch des Gesuchten aufzunehmen und seine Spur bis zum Auffinden zu verfolgen. Auch bei der Suche nach der vermissten Sylvia Schulze (43) und ihrer Tochter Miriam (12) aus Drage wurde die Hunde des Vereins "Mantrailer Nord" mit Hauptsitz in Stelle eingesetzt. Hier endete die Suche allerdings zunächst ergebnislos.
"Das kann schon mal passieren, beispielsweise, wenn die gesuchte Person in ein Fahrzeug gestiegen und weggefahren ist", erklärt Klaus Hintze, Vorsitzender des Vereins. Ansonsten könnten die Tiere auch ältere Spuren verfolgen. "Um die Hunde auf die Fährte zu bringen, wird ihnen ein Kleidungsstück der gesuchten Person unter die Nase gehalten", so Hintze. Diesen Individualgeruch würden die Suchhunde aufnehmen und verfolgen. Denn jeder Mensch hinterlässt in der Luft seine Spuren, die lange Zeit anhalten. Hintze: "Die älteste Spur, die ich mal verfolgt habe, war zwei Wochen alt und ging quer durch die Hamburger Innenstadt." Wichtig: Mantrailer-Hunde suchen ausschließlich lebende Personen.
Sechs Hunde stehen dem Verein "Mantrailer Nord", der in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert, derzeit zur Verfügung. Neun weitere befinden sich in der Ausbildung. "Vom Ausbildungsbeginn bis zum ersten richtigen Einsatz dauert es rund zwei bis drei Jahre", erklärt Klaus Hintze. Als Suchhund eignet sich so gut wie jede Rasse. Einzige Voraussetzung: der Hund muss gut zu motivieren sein.
Der Verein sucht dringend Nachwuchs und neue Mitglieder. Grund: Die Zahl der Einsätze steigt rasant an. Waren es im gesamten Jahr 2014 noch 23 Alarmierungen, wurden die Suchhunde in diesem Jahr schon 37 Mal eingesetzt. Zu einem Einsatz werden immer mehrere Hunde mitgenommen. "Nach einer halben bis dreiviertel Stunden Suche brauchen die Tiere eine Pause, können danach bei Bedarf aber noch einmal eingesetzt werden", so Hintze. Reich wird man als Mantrailer-Führer allerdings nicht. Der Verein arbeitet ehrenamtlich und nimmt auch kein Geld für die Einsätze.
Mehr Infos unter www.mantrailer-nord.de oder bei Klaus Hintze unter Tel. 0170 - 5575366.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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