"Ohne Ansage fuhr der Zug auf einem anderen Gleis ein"
thl. Ashausen. Da hat die Deutsche Bahn sich augenscheinlich wieder ein "Meisterstück" geleistet. Rund 50 bis 60 Pendler sind am Donnerstagmorgen auf dem Bahnhof Ashausen stehengeblieben, weil der Zug plötzlich auf einem anderen Gleis einfuhr. "Ohne vorherige Ankündigung" schreibt ein WOCHENBLATT-Leser (Name der Red. bekannt) an die Redaktion. Und leider sei dieses kein Einzelfall. Es sei wohl gängige Praxis, den Gleiswechsel der Züge entweder viel zu verspätet oder manchmal auch gar nicht anzukündigen.
Um 5.52 Uhr sollte der Metronom in Richtung Hamburg abfahren, hatte aber bereits 20 Minuten Verspätung, schreibt der Leser weiter. Plötzlich sei der Zug auch in den Bahnhof eingefahren. Allerdings auf dem Gegengleis. Die Pendler hätten nicht schlecht gestaunt. Denn das Problem in Ashausen sei, dass es dort keinen Mittelbahnsteig gibt, der einen zügigen Gleiswechsel zulässt. "Man muss vom Bahnsteig herunter, durch einen Tunnel durch und auf den anderen Bahnsteig wieder herauf", so der WOCHENBLATT-Leser. Je nachdem, wo man auf dem Bahnsteig steht, ist das eine Wegstrecke von bis zu 600 Metern, die in Windeseile zurückgelegt werden muss. "Da haben selbst 'sprintstarke Blitzmerker' kaum eine Chance, den Zug zu erwischen. Denn die Wartezeit der Lokführer ist relativ kurz, vor allem, wenn sie eh schon Verspätung haben", weiß der Mann aus eigener Erfahrung. Bliebe also nur die Möglichkeit, auf den nächsten Zug zu warten und zwangsweise an der nächsten Runde "Bahnsteiglotto" teilzunehmen, also vorherzusagen, auf welchem Gleis der Zug wohl einfährt. Die Folge für den WOCHENBLATT-Leser war am Donnerstag jedenfalls nicht schön: "Ich habe mein Ziel Hamburg-Hauptbahnhof mit 45 Minuten Verspätung erreicht, zu Lasten meines heutigen Feierabends." Und den anderen Pendlern dürfte es ähnlich ergangen sein.
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