Rund 40 zusätzliche Kindergartenplätze in Stelle? Jugendausschuss einigt sich auf "Containerlösung"
"Werden Bedarfe nicht vollständig decken können"

Die Mitglieder der "EIS" sowie viele Steller Eltern sind mit der Betreuungssitution in Stelle mehr als unzufrieden und taten dies bei der letzten Sitzung des Jugendausschusses mit einer Protestaktion kund | Foto: Steffi Steinbach
  • Die Mitglieder der "EIS" sowie viele Steller Eltern sind mit der Betreuungssitution in Stelle mehr als unzufrieden und taten dies bei der letzten Sitzung des Jugendausschusses mit einer Protestaktion kund
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bs. Stelle. In Sachen "Kinderbetreuung" brodelt es in der Gemeinde Stelle. Das machte nicht nur der total überfüllte Sitzungsaal im Rathaus bei der Sitzung des Jugendausschusses deutlich. "Ich gehe heute sehr beunruhigt nach Hause. Wir haben vor kurzem in Stelle ein Haus gekauft, denken aber schon wieder über einen Umzug nach, wenn wir hier in der Gemeinde keinen Betreuungsplatz finden", empörte sich ein Vater in der Bürgerfragestunde.
Gemäß den Hochrechnungen der Verwaltung fehlen in Stelle ab dem kommenden Schuljahr 2019/2020 mehr als 50 Betreuungsplätze im Krippen- und Elementarbereich. Auch auf der Hort-Warteliste stehen aktuell 10 Kinder, die voraussichtlich keinen Betreuungsplatz erhalten werden. Unter dem Tagesordnungspunkt "Kindertagesstättensituation" hat daher der Ausschuss der Horterweitung in Fliegenberg um zehn Plätze sowie dem Vorschlag der Verwaltung zur Errichtung von Raumzellen im Bereich Bardenweg, zugestimmt. So sollen in unmittelbarer Nähe zur Oberschule ab Herbst dieses Jahres zwei Elementargruppen mit rund 40 Kindern ab dem dritten Lebensjahr bis zu acht Stunden täglich betreut werden. Vorgesehen ist diese "Containerlösung", der nun noch der Steller Gemeinderat zustimmen muss, zunächst für 36 Monate. Durch diese Schaffung von Kindergartenplätzen würden sich automatisch dann auch wieder freie Kita-Plätze ergeben, so die einstimmige Argumentation der Politiker. "Vergeben werden die Plätze zentral vom Rathaus. Wir werden dabei die Bedürftigkeit prüfen", machte Amtsleiterin Annette Hardekopf deutlich. Heißt im Klartext: Nicht-Berufstätige werden dabei wohl das Nachsehen haben.
Bürgermeister Robert Isernhagen unterstrich, dass es sich bei der Maßnahme um eine kurzfristige und vorübergehende Lösung handelt, um zeitnah handeln zu können. "Dennoch werden wir den Bedarf nicht vollends decken können, so ehrlich müssen wir einfach sein", so der Bürgermeister. Auf lange Sicht müsse, neben der Ermittlung des tatsächlichen Bedarfs, auch das Finanzielle auf den Prüfstand kommen. "Wir müssen sehen, was wir uns als Gemeinde bei einer langfristigen Lösung des Problems überhaupt leisten können", so Isernhagen.
Auch die Kürzung der Ferienbetreuung (das WOCHENBLATT berichtete) war ein Thema. Hierzu hatte die Elterinitiative Gemeinde Stelle "EIS" mit der Ausschuss-Lenkungsgruppe einen Vorschlag erarbeitet, der aber in einer nicht-öffentlichen Sitzung abgelehnt worden war. "Personell ist eine sechswöchige Betreuung nicht hinzubekommen. Die Einrichtungen haben einfach nicht genügend Kapazitäten dafür", so die Begründung seitens der Verwaltung für die Kürzung der Sommerferienbetreuung für Schulkinder auf drei Wochen. "Den allgemeinen Fachkräftemangel sehen wir Eltern auch eher kritisch. Wir sind dennoch sehr enttäuscht, dass unsere Vorschläge, die wir im Rahmen der Lenkungsgruppe vorbringen durften, nämlich sich an angehende Erzieher oder pensionierte Kräfte zu wenden, überhaupt nicht in Betracht gezogen wurden", so Steffi Steinbach von "EIS". Mit Protest-Schildern hatten die Mitglieder der Initiative ihren Unmut über die Betreuungssituation kundgetan.
Weitere Tagesordnungspunkte waren außerdem der Antrag zur Erhöhung des Gemeindezuschusses für den Waldorfkindergarten "Kleiner Prinz", welchem zunächst nur für die Vergangenheit zugestimmt wurde. Dem Tagesordnungspunkt 8, der Einrichtung eines Jugendparlamentes, stimmte der Ausschuss einstimmig zu.

Redakteur:

Sara Buchheister aus Winsen

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